Benefizveranstaltung zugunsten des Sportfests für behinderte Schüler „Freunde für Freunde“: Freude über Spenden

Begeistert feierte das Publikum die „Unglaublichen“, ein Percussion-Ensemble um Oz Dogan von der Musikschule, in dem junge Leute mit Behinderungen solistisch aktuelle Hits singen. Foto: Prochnow

Obertshausen (m) – So klingt die Ansage fast besser als die Attraktion. Zwischen den Auftritten im Pfarrgarten gab Eddy Schneider dem Publikum mit sichtlichem Vergnügen noch eine aktuelle Wasserstandsmeldung. Am Abend steckten in der Spendenbox der „Freunde für Freunde“ 7.050 Euro fürs Sportfest der Schüler mit Behinderungen – Rekord.

Zum 13. Mal feierte der Freundeskreis rund um den Pfarrsaal der Herz-Jesu-Gemeinde mit viel Musik und leckeren Köstlichkeiten und sammelte dabei eifrig Bares. Mit dem Geld organisiert die Gruppe den alljährlichen Spielereigen für rund 400 Mädchen und Jungen aus fünf sonderpädagogischen Einrichtungen in Stadt und Kreis Offenbach. Das Spektakel im Sportzentrum wird jedoch erst möglich durch die Assistenz der Jugendlichen von der Georg-Kerschensteiner-Schule.

310 bewarben sich in diesem Jahr um den ehrenamtlichen Job, ebenfalls ein Rekord. Sie begleiten die gehandicapten Schüler zu den Stationen oder leiten dort zu den Spielen an. Das Interesse an einer sozialen Aufgabe ist enorm, beobachtete Organisator Schneider. Viele der Teenager haben sich nach Hospitation und Hilfe beim Fest für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder gar für eine Berufsausbildung in diesem Bereich entschieden. Sada, Sahra, Julia und Rafael aus der 12BG8 übernahmen jetzt beim Fest den Service.

Das hätte sich Schneider, Fachberater Sport für die Schulen in der Region, vor 13 Jahren nicht träumen lassen. Damals feierten er und seine Frau ihre 50. Geburtstage am selben Ort. „Die Idee folgte einem inneren Antrieb“, sagt der Pädagoge rückblickend. Er dachte an jene Schüler, die bis aus dem hintersten Winkel im Odenwald an den Main gefahren wurden, um an Hessischen Meisterschaften teilzunehmen. Für Gleichaltrige mit körperlichen und geistigen Einschränkungen gab es damals keinerlei Austausch oder Begegnung dieser Art.

„Inklusion war kein Thema in der Öffentlichkeit. Heute unterhalten wir uns ganz locker und entspannt darüber“, vergleicht der Initiator. Für die Teilnehmer ist das sportliche Programm alljährlich ein großes Vergnügen, auch weil sie dabei viele neue Leute kennenlernen. Eddy Schneider und seine Mitstreiter stießen bei der Verwirklichung des Projekts auf viel Zustimmung bei Ämtern und Behörden – nicht aber auf Geld.

Also kümmerten sie sich auch um die Finanzen. Sie gewannen namhafte Sponsoren: Die Bäckerei Hoffmann aus Mühlheim und der Backshop Kaiser aus der Fressgass’ spendeten am Sonntag Brot und Gebäck, die Metzgereien Picard und Gruber Würstchen und Steaks. Die Glaabsbräu und Getränke Brosch sorgten für Erfrischungen. Viele Besucher unterstützten die gute Sache mit einem Kuchen oder eine Torte. Und mit stattlichen Geldbeträgen. Die Maingau Energie stellte Bühne und Bares zur Verfügung.

Ohne Honorar spielte das Werksorchester Karl Mayer zum Frühschoppen auf, am Nachmittag verbreitete die Big Band um Dietmar Schrod schwungvolle Rhythmen. Begeistert bejubelte das Publikum die „Unglaublichen“, ein Percussion-Ensemble um Oz Dogan von der Musikschule, in dem junge Leute mit Behinderungen solistisch aktuelle Hits singen. Traditionsreiche Tänze aus dem Süden zeigten „Alegrias del Sur“, die Mädchen vom spanischen Elternverein. Die junge Capoeira-Formation der TGO präsentierte den tänzerischen Kampfsport, der in Brasilien gepflegt wird.

Zu den Freunden zählen neben Schneider Thomas Zeiger, Heinz und Marianne Winter, Ede und Hannelore Spielmann, Bernd Zanger, Willi und Nicole Höf, Markus und Monika Diller, Robert und Ulrike Hock sowie Sabine Neumann.