Spanisches Waldfest erweist sich einmal mehr als größtes Vereinsfest in der Stadt Friedlicher Treffpunkt der Generationen

Bürgermeister Roger Winter ließ es sich nicht nehmen, beim spanischen Waldfest auf dem Waldfestplatz an der Badstraße unter den kritischen Augen lokaler und überregionaler Politprominenz das erste Fass Bier anzustechen. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Die Balken der Pergola biegen sich, jeder Schritt wirbelt Staub auf und Sitzplätze gibt’s keine mehr. Das sind die Kennzeichen des größten Vereinsfestes in der Stadt. 363 Tage im Jahr ist der Waldfestplatz an der Badstraße verwaist, an einem Wochenende im Mai aber ist er Treffpunkt der Generationen, der Freunde südländischer Lebenskultur, der Fans des spanischen Waldfests des spanischen Elternvereins.

Die Zahlen sind für die „Kleinstadt mit Herz“ gewaltig. Bereits zum Bieranstich am Samstagabend waren fast alle der 750 Plätze an den Garnituren besetzt. Polit-Prominenz bis aus Wiesbaden scharte sich um ein hölzernes Fässchen vor der Theke, der Vizepräsident des Hessischen Landtags, Frank Lortz, assistierte Bürgermeister Roger Winter beim Anstich, das halbe Stadtparlament feierte den gelungen Start mit Schaumkronen. Zu diesem Zeitpunkt verbreitete Roberto Moreno schon mehr als eine Stunde Stimmung mit ansteckendem Temperament spanische und südamerikanische Rhythmen. Der quirlige Ausnahmemusiker mit der Gitarre und sein Partner an der Percussion verbreitete von der Bühne am Eingang zur Gemeinschaftsunterkunft eine unvergleichliche Stimmung, die bis nach Mitternacht mehr als 2000 Menschen auf das Gelände an der Badstraße führte.

Junge Leute aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet schwelgten unterm Blätterdach in Urlaubsatmosphäre.

In einer spontanen Aktion tanzte die Aimless Crew mit Leiterin Venezia Stantouli Zumba und Hip Hop auf dem Podest, riss die Massen auf dem Waldboden mit. Trotz versierter und erfahrener Kräfte an Kassen und Theken war der Ansturm kaum zu bewältigen. Lange Warteschlangen bildeten sich, doch die Besucher stellten sich ohne die übliche Kritik geduldig an, die flotten Takte aus den Boxen genießend.

Allein in der Getränkeausgabe waren an beiden Tagen 100 Ehrenamtliche aus acht Vereinen im Dauereinsatz. Luis Galvez, Vorsitzender der „Asociacion de Padres de Familia“, dankte den Helfern von Turngesellschaft, Turnverein, Teutonia und FC Croatia, von Junger Union, dem Theaterclub Lach mal und vom Roten Kreuz und bot den Vereinen für ihre Feste die Unterstützung des Elternvereins an. 50 Frauen aus den Reihen der Gastgeber bereiteten am Samstag neun Paellas in den riesigen Pfannen zu, am Sonntag weitere fünf, dazu Wurst und Tapas, spanischen Käse, Schinken und Oliven. Am Sonntagvormittag war der Festplatz erneut dicht bevölkert, die Tom Jet Band führte jetzt ihre Fans mit Schlagern, Pop und Rock’n’Roll vors Sportzentrum. Am Nachmittag präsentierten die Mädchen der Tanzgruppe „Alegrias del Sur“ neue Choreographien zu Rumbas, Sevillanas, Bulerias und Tango, die sie für das internationale Folklorefest in Langen mit ihrer Leiterin Mari-Carmen Moreno einstudiert hatten.

Trotz der enormen Besucherscharen mit vielen Fremden sei es es an beiden Tagen friedlich geblieben, freuten sich die Veranstalter. Die größte Unterstützung fanden sie wohl vom Wetterheiligen Petrus, der südländischen Sonnenschein und erst nach dem Abbau kühlenden Regen schickte.

Wer das zweitägige Spektakel verpasst hat oder Gefallen an der spanischen Lebensart gefunden hat, darf sich auf das Europafest am 5. Juni freuen, bei dem der Elternverein natürlich auch vertreten ist.