Das Erdkröten-Männchen, dokumentierte der Experte mit weiteren Bildern, umklammere mit seinen starken Armen „alles, was sich bewegt“, aber auch tote Tiere und Hölzer. Ihr Laichplatz liege zwischen Röhricht, Zweigen und Gräsern, im Mai bevölkern Schwärme von Kaulquappen das Flachwasser, „die dunklen Laiber erwärmen das Wasser zusätzlich“. Weil sie über Abwehrstoffe verfügen, werden sie nur selten gefressen, erfuhren die rund 20 Zuhörer. Der Grasfrosch lege Laichballen am Ufer ab, der großer See- und der kleine Wasserfrosch lärmen an Gartenteichen, sorgen für Ärger mit den Nachbarn, berichtete Malten. Die jungen, winzigen Teichmolche seien früh unterwegs. Der Bergmolch wurde zum Amphib des Jahres gewählt, gefalle durch seinen orange-farbenen Bauch und die blaue Zeichnung. Der Laubfrosch gehe gerne auf Suche nach neuen Gewässern, klettere in Brombeergebüsch und sogar auf Bäume. Verschiedene Feuersalamander-Arten seien verbreitet, die Kreuzkröte in Kiesgruben verbreitet. Dietmar Tinat vom SDW-Vorstand bemerkte, das tausende Kröten auch auf ihrer Rückwanderung Ende Mai, Anfang Juni wieder die Straße überqueren. Viele haben sich jedoch umorientiert und laichen jetzt am Kies-Tageabbau. Revierförster Bernhard Gerster brachte die Stripanlage zur Grundwasserreinigung hinter der Hühnerfarm ins Gespräch. Sie wurde vor eineinhalb Jahren ausgeschaltet, das Gelände liege jetzt trocken. Würde sie wieder in Betrieb genommen, könnten Staunässe und Überflutungen Kröten und Molche dorthin locken – ohne Straßen-Querung. Gerster möchte Biotope weitab von den Straßen fördern, doch laut Tinat nützen die „Ablenkungsgewässer“ nichts, „vor allem die Erdkröte hält an ihrem Laichgewässer fest“.
Auch die Idee, den alten Schmidtgraben bei Steinberg wieder zu füllen, werde nicht helfen. Das Problem sei, das Wasser über die Trockenzeit zu halten, hieß es. „Die Auswirkungen der Trockenheit des vergangenen Sommers werden erst in zwei, drei Jahren bemerkbar“, mahnte der Forstmann, „Jungtiere überleben solche Perioden kaum“.
Die Untertunnelung inklusive des Fahrradwegs mit trichtermäßigen Leiteinrichtungen werde kommen, bestätigte Affee. Auch die Leitungen unterm Radweg stören nicht, Wasser fließe durch Kies an den Eingängen ab. Allein die Genehmigung des Haushalts durch den Kreis fehle noch, erläuterte der Rathaus-Mitarbeiter, 25.000 Euro von der Fraport seien schon zugesichert. Für diese Saison werden aber noch Leute zum Tragen der vollen Frosch-Eimer gesucht. Beim Info-Abend hat sich lediglich ein neuer Helfer gemeldet, auch für den Stand der SDW bei den Jugendwaldspielen werden noch Mitstreiter gesucht. Auskünfte erteilt die Vorsitzende der SDW Ortsgruppe Heusenstamm/Obertshausen, Christine Hauck, telefonisch unter Z 0176 519 84419, oder per E-Mail, an christine.hauck[at]sdw-heusenstamm[dot]de.