Gemeinsame Osterferienspiele der Städte Obertshausen und Heusenstamm Fünf Tage als Artist oder Clown etwas einstudieren

Eine Woche lang schnupperten Kinder und Jugendliche aus Obertshausen und Heusenstamm Zirkusluft. Die Osterferienspiele der beiden Städte haben den 84 Teilnehmern viel Spaß bereitet.

Obertshausen (m) - Die „Kleinstadt mit Herz“ ist einfach ein gutes Pflaster für Kinder. In der vergangenen Woche beherbergte sie 84 Mädchen und Jungen aus Heusenstamm und den eigenen Mauern. Sie schlugen ihre Zelte in der Mehrzweckhalle auf und bereiteten eine Vorstellung im „Zirkus Quatsch-Matsch“ vor.

Das Team von Rolls Toys aus Wiesbaden und 15 Betreuer der Jugendförderung in beiden Kommunen verbreiteten den Duft der Manege. Schon seit elf Jahren führen die Sozialpädagogen den Nachwuchs aus beiden Städten zusammen. Auch die Eltern machen mit, die Schlossstädter chauffieren ihre Sprösslinge täglich in Fahrgemeinschaften zur Joseph-von-Eichendorff-Schule an der Waldstraße. Mehr als 80 Prozent der Teilnehmer, überschlägt Leiter Oliver Spahn von der Jugendpflege an der Beethovenstraße, machten bereits öfter bei den Ferienspielen Zirkus. Sie melden sich gemeinsam mit Freunden an und treffen alte Bekannte wieder. Selbst Schüler mit Behinderungen sind integriert. Den Müttern und Vätern gefällt außerdem, dass die Kinder zur Bewegung motiviert werden und im Rampenlicht Selbstbewusstsein gewinnen.

Knallige Kostüme

David de Groot und Hagen Büchner von Rolls Toys bringen also nicht nur die Geräte mit. Sie bauen die Übungen gemeinsam mit den Akteuren in Geschichten ein, entwickeln Choreografien, stecken die jungen Künstler in knallige Kostüme, schaffen Atmosphäre mit passender Musik und stellen die Szenen ins rechte Licht. Dieses Drumherum ist es, was die Vorstellung von den Proben unterscheidet. Die akrobatischen Figuren tauchen nun unter einem farbenprächtigen Fallschirm auf, der sich hebt und langsam wieder senkt und den Blick freigibt auf die einstudierten Bilder. Zum Seiltanzen tragen die acht- bis 13-jährigen Talente anstelle von Ballett-Schirmchen lange Pfauenfedern. Wer gerade nicht wie ein Storch über das Seil stolziert, umrankt die Übungen auf dem Draht mit harmonischen Tanzschritten im Hintergrund.

Mit Hawaii-Blütenkränzen und farbigen Hüten schwingen andere Talente Poi-Bälle und Hula-Hoop-Reifen, mit und ohne Tüll dran. Dann jonglierte die nächste Abteilung horizontal und vertikal weiche Bälle, Plastikteller auf dünnen Stangen und Diabolos. Die Clowns feiern die Entdeckung des Rads, das sie in einem riesigen Koffer gefunden haben. Und duschen sich gegenseitig im Bienen-Sketch. Die Einradfahrer decken den Tisch mit Tuch und den Wurfgeräten, die Geschirr darstellen. Nochmals kommen die Diabolos zum Einsatz, diesmal zwischen Brettern, die auf Rohren liegen und auf denen ein paar Teenager das Gleichgewicht herstellen.

Balance-Nummer auf  Leitern und auf Stelzen

Noch spektakulärer wirken die Balance-Nummer auf zusammengesteckten Leitern und auf Stelzen. Beide Gruppen bilden gemeinsame Bilder mit Warnwesten. Das Finale leiten die versierten Turnerinnen ein, die Jonglage-Übungen auf großen Gymnastikbällen trippelnd vollführen. Wie es sich für einen richtigen Zirkus gebührt, zieht der Duft von frischem Popcorn und Würstchen vom Grill durchs „Zelt“. Vor der Stärkung feiern die Artisten und Spaßmacher aber ihre Trainer. Martin Kotzurek von der Jugendförderung Heusenstamm und sein Obertshausener Kollege überreichen süße Präsente an ihr Team, verabschieden sich von Schülern und Betreuern. Im Herbst werden sich beide Kommunen in Sachen Ferienspiele dann wieder zusammentun.