Reisegruppe aus Obertshausen besucht Caravaca de la Cruz Gemeinsam Fiestas feiern

Die Gruppe um das Pferd Jupiter pflegt seit einigen Jahren enge Kontakte und überreichte ihre Pokale symbolhaft auch an Norbert Hofmann. Große Überraschung: Luis Galvez und der Pfarrer gehören nun zur lokalen Prominenz – ihre Konterfeis wurden auf den kostbaren Umhang von Jupiter gestickt. Foto: m

Obertshausen/ Caravaca de la Cruz (m) – Wenigstens einmal in die heilige Stadt in den Bergen hinter den Touristenburgen pilgern, das gehört in der „liebenswerten Kleinstadt“ schon zum guten Ton. Alljährlich führen Pfarrer Norbert Hofmann und Luis Galvez, der direkt an der Pfarrkirche San Salvador geboren wurde, eine Reisegruppe aus Obertshausen zu den Fiestas ins befreundete Caravaca de la Cruz, so auch in diesen Tagen.

Die einwöchigen Feierlichkeiten, die die gesamte Stadt erfassen, gründen auf die Besetzung Spaniens im Mittelalter durch die Mauren. Dem gefangenen Priester sei bei der heiligen Messe das doppelarmige Kreuz erschienen, woraufhin sich der Sultan zum christlichen Glauben bekehrt habe, so die Legende. Anfang Mai werden alljährlich die Kämpfe zwischen „Moros“ und „Cristianos“ nachgestellt, starke Gruppen in nach historischen Mustern gestaltete Kostümen ziehen mit temperamentvollen Musikkapellen in Paraden durch die Gran Via.

An den ersten Tagen präsentieren Gemeinschaften ihre Weinpferde mit aufwendig gestickten Umhängen, die Motive aus der Geschichte Caravacas, Gebäude und Personen zeigen. Der Seelsorger aus Obertshausen war überwältigt, als er sein Konterfei und das von Galvez auf dem „Manto“ des Pferdes Jupiter entdeckte. Mehr als 100 junge Anhänger begleiten das Tier durch die Straßen und beim Lauf auf dem letzten Stück zur Burgkirche hinauf.

Die freundschaftliche Verbindung zu Pfarrer Hofmann begann, als er vor einigen Jahren Jupiter und die ganze „Pena“ segnete. Seitdem wird der Priester immer wieder gebeten, Menschen und Pferde im Wettbewerb zu segnen. „Jupiter“ errang diesmal übrigens Platz acht im Rennen, für das Kleid mit den beiden Obertshausener Porträts landete die Vereinigung auf Platz Zehn unter 54 Teilnehmern.

Teilnehmer, die zum ersten Mal in Caravaca dabei waren, staunten immer wieder über den Umfang des Programms, den überwältigenden Aufwand und den enormen Einsatz, den offensichtlich alle Bürger des 25.000-Seelen-Städtchens zu der Tradition beitragen. Papst Johannes Paul II. war es, der Caravaca zu einer von weltweit fünf heiligen Städten ernannt hat. Nach dem heiligen Jahr 2017 blieb die Runde um Pfarrer Hofmann diesmal überschaubar – die Begegnungen im Rathaus und auf den Straßen nicht weniger herzlich.

Bürgermeister Jose Moreno empfing die weit gereisten Besucher im Rathaus, freute sich, dass dank der vielen Kontakte beide Städte immer enger zusammenwachsen. Luis Galvez überbrachte in seiner Funktion als Stadtrat die Grüße und Präsente aus Obertshausen und dankte für die Gastfreundschaft. Auch Pfarrer Hofmann hatte Geschenke mitgebracht, freute sich besonders über die starke freundschaftliche Bande mit dem Coro Rociero. Die volkstümlichen Sänger, Instrumentalisten und Tänzerinnen begleiteten die Hessen in den Wallfahrtsort bei Calasparra. Den Gottesdienst in der Felsenkirche widmeten die Christen dem plötzlich verstorbenen Freund, Filmer und Fotografen Pedro Jose aus den Reihen des Chors.

Als Nächstes kommt die jüngere Generation nach Caravaca: Die heilige Stadt ist im Juli Gastgeberin des Europäischen Jugendtreffens der Partnerstädte.