Altenpflegeheim Haus Jona feiert 30. Geburtstag Großes Sommerfest mit Ehrengast

Mit einem fröhlichen Sommerfest feiert das Altenpflegeheim Haus Jona sein 30. Jubiläum. Dabei durften auch Musik und Tanz nicht fehlen. Foto: p

Obertshausen (red) – Zahlreiche Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter und Bürger feierten gemeinsam den 30. Geburtstag des Altenpflegeheims Haus Jona. Ehrengast war Hildegard Bühl, Ehrenbürgerin von Obertshausen. In einer ebenso bewegenden wie interessanten Rede berichtete sie von den 1980er Jahren, als die Einrichtung gemeinsam mit der Stadt Obertshausen geplant, gebaut und eröffnet wurde.

Dass in Obertshausen Ende der 1980er Jahre überhaupt ein Altenpflegeheim entstand, verdankt die Stadt maßgeblich dem politischen Engagement von Hildegard Bühl, ehemalige Vorsitzende des Sozialausschusses und Stadtverordnetenvorsteherin der Stadt Obertshausen. Wer damals einen Pflegeplatz benötigte, musste in weiter entfernte Orte auszuweichen, erzählte sie anschaulich. Eine Entwurzelung für alte Bürger, die Jahrzehnte in Obertshausen gelebt hatten. Hildegard Bühl kämpfte deshalb für ein Altenpflegeheim in der Stadt. Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte es rund neun Jahre, in denen sie das Projekt engagiert und kraftvoll vorantrieb. Viele Menschen in Obertshausen erinnern sich heute noch an ihren außerordentlichen Einsatz und sind dankbar dafür.

Auf rund 19 Millionen Deutsche Mark beliefen sich die Gesamtbaukosten des Haus Jona vor 30 Jahren, berichtete Pfarrer Klaus Bartl, Sprecher der Geschäftsführung der Mission Leben, bei seiner Festrede. Das Projekt war damals nur realisierbar, weil die Trägerin Mission Leben – die damals noch Hessischer Landesverein für Innere Mission hieß – Zuschüsse des Landes, des Kreises und der beiden Gemeinden Obertshausen und Mühlheim erhielt. So konnte das Projekt gemeinsam gestemmt werden. Heute wäre das undenkbar, erläuterte er weiter. Bei neuen Altenheim-Projekten zielten die Kommunen auf möglichst hohe Grundstückpreise, was die Chancen von gemeinnützigen Trägern wie der Mission Leben schmälert. Den Zuschlag erhielten mittlerweile zumeist große Investoren.

„In den 30 Jahren, während derer ich das Haus begleitet habe, habe ich nie eine negative Erfahrung gemacht. Davon lege ich heute Zeugnis ab“, sagte Pfarrer Norbert Hofmann beim ökumenischen Festgottesdienst zur Eröffnung, den er gemeinsam mit Pfarrerin Kornelia Kachunga leitete. Beide feiern regelmäßig Gottesdienste mit den Bewohnern. Und das vor stets vollen Sitzreihen. „Vor wenigen Jahren mussten wir den Festsaal teilen, damit es nicht so leer aussieht“, verriet Norbert Hofmann. „Heute ist er jede Woche sehr gut gefüllt.“ Die beiden Geistlichen überreichten Einrichtungsleiterin Verena Straub eine geschnitzte Jesusfigur, die das Kreuz trägt. Das Kreuz, so Pfarrer Hofmann, stehe für alles was wir tragen und für die Hoffnung, dass Jesus mitträgt.

„Gott gebe euch viel Barmherzigkeit und Frieden und Liebe!“, Judas 1:2, lautet der Segensspruch von Haus Jona, den Klaus Bartl und Geschäftsfeldleiterin Elke Weyand der Einrichtung auf einer großen Tafel übergaben. Traditionell erhalten Altenpflegeeinrichtungen der Mission Leben bei Gründung oder großen Jubiläen einen eigenen Segensspruch. Die Tafel hängt nun im Eingangsbereich von Haus Jona. „Barmherzigkeit steht dafür, dass wir allen die Türen öffnen und helfen“, sagte Verena Straub in ihrer Rede. Und weiter: „Die Liebe steht für die Wertschätzung der Mitarbeiter, Bewohner, und der Friede ist der angestrebte Zustand der Ruhe, der hier im Hause herrschen soll.“ Sie dankte allen Mitarbeitern und insbesondere den ehrenamtlich Engagierten. Auch der Vorsitzende des Einrichtungsbeirats und Bewohner von Haus Jona, Francesco Romero, sprach bewegende Worte und lobte die Einrichtung für die gute geleistete Arbeit. Für die Stadt Obertshausen überbrachte Michael Möser, Erster Stadtrat, Glückwünsche. Er freut sich auf die weitere gute Zusammenarbeit mit der Einrichtung.

An den offiziellen Teil der Feier schloss sich ein buntes und umfangreiches Programm mit einem leckeren Büffet, Musik, verschiedenen Vorführungen und Infopunkten an. Auch die Malteser Stadt und Kreis Offenbach, seit vielen Jahren Kooperationspartner von Haus Jona, beteiligten sich mit einem Stand zur Hospizarbeit; ein Thema, das viele Gäste interessierte. Und die Planer von Haus Jona hätte es gefreut zu sehen, wie der gemütliche Innenhof immer voller wurde.

Auch die Selbsterfahrungsangebote von Haus Jona waren gefragt: Besonders das Snoezelen hatte es dabei den Gästen angetan, erzählt Betreuerin Christine Woynarski schmunzelnd. Kein Wunder: Beim Snoezelen, ein aus dem Niederländischen übernommener Begriff, geht es darum, je nach Bedarf Entspannung oder Anregung zu erreichen. Speziell ausgewählte Musik, Düfte und Lichtspiele schicken die Sinne auf die Reise. Ein mobiler Snoezelenwagen ermöglicht im Haus Jona, dass auch bettlägerige Bewohner ausgiebig snoezelen können. Er ist bei Senioren im Haus sehr beliebt und deshalb täglich im Einsatz. Eine Spende ermöglichte vor einigen Jahren die Anschaffung des Snoezelenwagens.