„Für unsere Kinder wäre es zu schwierig, die großen Flächen zu bemalen“, sagt die Schulleiterin der Eichendorff-Schule Alexandra Hahn. Außerdem sollen die Acryl-Farben lange halten und sind wegen der dafür benötigten Inhaltsstoffe nicht geeignet für Grundschüler. Wie wird der größere Spielecontainer aber dann ansehnlicher? „Der Sohn von Christiane Spahn, die hier unterrichtet, besucht die Bebel-Schule. So ist der Kontakt entstanden“, erzählt Hahn.
Für die drei elften Klassen sei das Projekt eine Art Wachrütteln aus der Corona-Starre, beschreibt es ihre Lehrerin Cornelia Dollacker. Die Schülerinnen und Schüler streben das Fachabitur mit dem Schwerpunkt Gestaltung an. Durch die Aktion an der Grundschule kommen sie nun mal wieder aus ihren Klassenzimmern raus und können den „Kundenkontakt“ ebenso üben wie ihre künstlerischen Fähigkeiten. Lehrerin Dollacker sagt: „Von uns hat noch niemand so einen Container bemalt. Es ist eine Herausforderung, da die Oberfläche nicht glatt ist. Aber auch damit kommen wir gut klar. Am Ende soll die Gestaltung den Grundschülern gefallen. Auf ihre Wünsche gehen wir ein.“
Am ersten der drei Arbeitstage haben die Oberstufenschüler zunächst im Maleroverall mit Maske und Schutzbrille die Hintergründe für die Meeresmotive angelegt. Die Formen sind vorgezeichnet worden. Am zweiten Tag wird in Gruppenarbeit von jeweils zwei Schülern an den einzelnen Motiven wie einer Qualle, einer Seejungfrau und einer Schatztruhe gearbeitet. Am kommenden Montag soll in einer dritten Runde alles fertig werden.
Die Grundschüler haben zu der Gestaltung des Containers nicht nur das Thema geliefert und sich mit Motivwünschen und -entwürfen beteiligt, auch als die älteren Schüler fleißig am Malen waren, haben sie sich künstlerisch betätigt. Auf Pappkartons haben die Mädchen und Jungen eine Reihe weiterer Bilder zum Thema Unterwasser gemalt. Dabei hat Cornelia Dollacker schon das ein oder andere Talent für kommende Gestaltungsklassen an der August-Bebel-Schule ausgemacht. Auch der Vorgänger des jetzigen Spielecontainers, der beschädigt war und zu klein geworden ist, war bemalt. „Wir hoffen, dass weniger Kratzer oder Ähnliches entstehen, weil die Kinder die Bemalung nicht zerstören wollen“, sagt Rektorin Hahn. Der Container solle am besten über viele Jahre schön aussehen und den Kindern gefallen – auch deshalb sei es der Schule wichtig gewesen, sie an dem Entstehungsprozess zu beteiligen. „Wir sind sehr zufrieden bisher. Die Zusammenarbeit funktioniert super“, freut sich Hahn.
Von Theresa Ricke