Reime, Tanz und Gesang Hausener Kirchenchor blickt aufs Jahr 2015 zurück

Vom Äppelwoi sang der „Häuser Bub“ Josef Mayer, er ist eines der karnevalistischen Urgesteine des Katholischen Kirchenchors Hausen. Foto: pro

Obertshausen (pro) – „Vom Taunus bis zum Ode’wald, mit Rippche’, Kraut und Äppelwoi“ rocken die Fastnachtssitzungen des Katholischen Kirchenchors Hausen. Er feierte im Pfarrer-Schwahn-Haus nicht nur den 60. Geburtstag der Narretei in der Stadt, sondern auch den 80. Geburtstag des Chors. Mit Bilder-Collagen und Präsentationen im Saal erinnerten die Sänger an die Geschichte ihrer Gemeinschaft.

In die Sitzung starteten sie mit Vollgas. Die Funny Fiffties schmetterten eigene Texte zu „Marmorstein und Eisen bricht“, spielten Kontrabass und 50er-Jahre-Gitarre. Die Fünf erzählen von der Pfarrhaus-Renovierung und dass es nun keine Gelegenheit mehr für ein Nickerchen in St. Pius gebe. Schuld sei Pfarrer Christoph Schneider, „der spricht dich direkt an, und die Kirchenbänke sind voll“. Vom Äppelwoi schmettert auch der „Häuser Bub“ Josef Mayer.

Die farbenprächtig verkleideten Kerbmusikanten der TGS feiern Lederbaron und Comtesse in Reimen und Melodien, die ersten närrischen Regenten seit 15 Jahren, und das Volkschor-Jubiläum. Sie vermissen Pfarrer Richter und Pfarrer König und einen Schwimmteich. An Herz Jesu wurden Knochen von „scheinheiligen Obertshäusern“ ausgegraben, die lebenden pilgern zum neuen Hausener Pfarrer, Christoph „Albatros“ Schneider.

Robin Hood nimmt sich FIFA vor

Das Protokoll trägt Sängerin Monika Mayer als Robin Hood mit Feder und Tröte vor. Sie klagt die Eisenbahner-Streiks und den teuren Queen-Besuch an. In Griechenland und bei der FIFA seien die Millionen weg, das habe „viel Vertrauen zerstört“. „Hände weg von der Ukraine“, ruft sie Putin zu, Kritik zielt sie auf die VW-Manager: „Die Bonzen dürfen ihr Geld behalten, auch hier bleibt alles beim Alten.“ Wieder seien Menschen in Not, „die Nächstenliebe geht uns alle an, gerade als Christen halten wir uns daran“, gibt „Robin“ die Parole aus.

29 Jahre habe Pfarrer König, der „King“, die Pfarrei Hausen regiert, ein „Hans Dampf“, der „immer für seine Schäfchen da“ war. Pfarrer Hofmann, der „Don Camillo“, mache aus Obertshausen einen Wallfahrtsort. „Man kann es auch übertreiben und sollte mit den Füßen auf der Erde bleiben“, meint die Protokollerin.

Eine Rolle im Tatort hat die Lisbeth gewonnen. Ihr Karl, der das Theater liebt, übt mit ihr das Schreiten als strahlender Held oder „schurkischer Gegenspieler“. KKCH-Vorsitzende Martha Volpert und ihr Mann Michael beherrschen ihren Text auswendig, doch die Lisbeth soll schließlich nur „e Leisch“ darstellen.

Einmach-Thermometer

„Wenn du kommst in Militär, hast du zwei Möglischkeite: Wenn die schicke’ dich in Büro, hast du besser. Wenn die schicke dich an Front, du hast zwei Möglischkeite’“. Das geht so bis zur Klorolle. Pastoralassistent Ralf Hofmann bringt im russischen Pelz und mit dem passenden Akzent den Saal zum Brodeln.

Auch der „Schlääschte“ ist wieder da. „Ei, basste mal uff“, stottert Reinhold Debus im besten Hessisch. Das Einmach-Thermometer wird ihm rektal eingeführt und „stand auf Mirabelle“, schildert das Büttentalent. Maria Massoth glänzt in ihrem „definitiv letzten Auftritt“, so Präsident Matthias Pappert. „Was hätte ich Männer habe’ könne, keiner hat mit mir wolle, der Vinzenz hat mich genomme’“, plaudert sie aus der Ehe. Die neue Sitzungsregisseurin Hertha Cecelja ehrte sie und weitere, langjährige Stars auf der Bühne.

Auch die „Schwäne“ Michael Möser und Oliver Murmann fordern den Schwimmteich für „Bad Obertshausen“. Doch auch der schwule Trainer in rosa Tüll (Andreas Murmann) kann nicht helfen. Einen Augenschmaus bilden dagegen die tanzenden „Indianer“ von der TGM Seligenstadt. Die Gruppe Elan der TGS Hausen zeigt akrobatische Figuren in schwarzen Anzügen und signalfarbenen Ärmeln. Im Punker-Look rocken die „Häuser Gretchen“ von den Babbschern. Bei den giftgrünen „Außerirdischen“ vom Kirchenchor ist alles andersrum. Die Sängerinnen vereinen bekannte Melodien mit eigenen Texten.

Kommentare

Welche eine Sause

Das war 2015 wirklich wunderbar! Ich freue mich schon auf nächste Woche