Obertshausener beim European Youth Meeting in Tschechien Der Hit für die Jugendlichen ist die Rafting-Tour

Viel Spaß hatten die Jugendlichen beim Rafting-Ausflug und in den Park Landek, einem Besucher-Bergwerk. Foto: m

Obertshausen/ Klimkovice (m) – Vom Märchenschloss aus, unter Tage, von der Schlacht hoch zur Ross zur Schlauchboot-Tour im Bach bewegten die Gastgeber das European Youth Meeting (EYM), das Europäische Jugendtreffen der Partnerstädte. In der vergangenen Woche kamen rund 100 Jugendliche und 15 Betreuer aus neun Orten in acht Ländern nach Klimkovice bei Ostrava im Norden Tschechiens zusammen.

Das einstige Königsberg ist mit dem polnischen Mikolow bei Kattowitz verbrüdert, und das ist ein Partner von Ste. Genevieve des Bois, Obertshausens ältester Verbindung. Zdenek Hustak, der Bürgermeister von Klimkovice, lebte ein paar Jahre in Saarland und Rheinland-Pfalz und spricht ganz gut deutsch. In seinen Augen ist das Treffen eine große Chance für die Jugend und eine gute Werbung für seine Stadt. Hustak begleitete die Delegation der Repräsentanten fast rund um die Uhr, sein Bruder und eine Studentin übersetzten auf englisch. Organisatorin Alice Chlebovska verlegte die Eröffnung in der örtlichen Schulturnhalle in den Abend. Dennoch konnten einige Gruppen nicht dabei sein: Der Bus der Obertshausener und Meininger blieb erst wegen einer Reifenpanne, dann wegen eines Motorschadens liegen. Das kostete die beiden Gruppen sechs Stunden, erst gegen Mitternacht konnten sie ihre Klassensäle in der 4200-Seelen-Gemeinde beziehen.

Europäische Freundschaften knüpfen

Auch die Portugiesen aus Penafiel bei Porto hatten Pech: Ihr Flieger hatte sich um Stunden verspätet, so erreichten sie ihren Anschlussflug nicht. Das Team aus Caravaca war 18 Stunden lang unterwegs, reiste per Bus, Flug und zuletzt mit der Bahn von Prag. Egal, auch ihnen ist das Dabeisein wichtig: „Weil wir uns mit anderen Europäern treffen und Freundschaften zu knüpfen“, erklärt Oscar Martinez Garcia, Stadtrat für Kultur, Feste und neue Technologien. Ähnlich äußerte sich die Obertshausener Stadträtin Hildegard Knorr, die sich vom Engagement der Gastgeber begeistert zeigte. Kai Hennig, der Leiter der Jugendarbeit im Obertshausener Rathaus, begleitet seit vielen Jahren bei den internationalen Begegnungen und lobt die Tschechen für das ausgeglichene Programm: „Es gab auch viel freie Zeit für die Jugendlichen, in der sie neue Kontakte knüpfen“. Das wussten auch Roxana Buzila und Andy Reif zu schätzen. Sie betreuten die Obertshausener Gruppe, die je zur Hälfte aus neuen Schülern und aus Stamm-Teilnehmern bestand.

Mit Schlauchboot und Paddeln durch den Fluss

Der Hit für die meisten Teenager war die Rafting-Tour auf der Opava. Mit Schlauchbooten und Paddeln fuhren sie das flache Flüsschen hinunter, stiegen immer wegen des niedrigen Wasserstands aus, um das Gefährt über Kies und Felsen ziehen. Die beiden Manager des Rugby-Vereins von Ste. Geneviève des Bois überholten die Boote und starteten Wasserschlachten, die für manchen Paddler in einem erfrischendes Bad bei sommerlicher Hitze endete.
Bis zur Einfahrt in den Stollen der Grube in Landek Park waren alle wieder trocken. Nur fünf Meter unter der Erde sind im größten Besucher-Bergewerk Tschechiens alle Facetten und Maschinen des Kohleabbaus zu sehen. Am Donnerstag lernte die multikulturelle Truppe im strömenden Regen die Kohleverarbeitung im Stahlwerk Ostrava Vitkovice kennen, spazierte zwischen den mächtigen, schwarzen Stahlkonstruktionen und fuhr per Lift auf die Hochöfen. Im hochmodern ausgestatteten Museum zur Technik der Welt durften die Besucher physikalischer Experimente vornehmen.

Obertshausener besuchen Ostrau

Auf weiteren Führungen lernten die Gäste die Innenstadt und Geschichte von Ostrau an der Oder sowie das nahe nordmährische Märchenschloss Hradec kennen. Auf einer Wiese inszenierten „Soldaten“ in historischer Kluft mit Gewehren und Kanone sowie zu Pferd eine Schlacht.
Im Kinosaal des großen Sanatoriums von Klimkovice ging das Treffen am Freitagabend mit einer Gala aus sportlichen, tänzerischen und musikalischen Darbietungen und bei toller Atomosphäre zu Ende.Nächstes Jahr geht es zu den Schlachten um das Heilige Kreuz in Caravaca, zu Weinpferden und an den Strand, lud Stadtrat Matinez Garcia die jungen Leute und seine Kollegen ein.