Erntedankfest des Obst- und Gartenbauvereins Hochbeete wecken neue Lust aufs Gärtnern

Überall warten Leckereien! Auch Marmeladenfans kamen beim Obst- und Gartenbauverein auf ihre Kosten. Foto: pro

Mühlheim (pro) – Aussäen, gießen, hegen und ernten – das bieten die angesagten Hochbeete. Sie standen im Mittelpunkt des traditionsreichen Erntedankfests des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Lämmerspiel an der St. Lucia-Kirche. Mehrere Gruppen zeigten jetzt die Ergebnisse ihres Einsatzes in der Natur.

In die etwa einen Meter hohen Beete setzten die Hobbygärtner Volker Schäfer, Mathias Ulmer und Dieter Horch Kohlrabi und Wirsing. Es wucherten Salate, Ananassalbei, Currykraut und Cola-Strauch. Die Anlagen fördern auch den Verrottungsprozess und nutzen das „Abfallprodukt“ Wärme, erläuterte Vorsitzender Bernd Schwerzel die Vorteile eines Hochbeets anhand eines Querschnitts.

Darin erkannten die Besucher den Wühlmausschutz aus Hasendraht, Baum- und Rasenschnitt und Blumenerde. Und an der lattenartigen Außenwand „klettert bestimmt keine Schnecke hoch“, deutete er auf die abgesetzten Außenwände.

Wer nur über einen Balkon verfügt, kann „Naschgemüse“, Erdbeeren und kleine Tomaten in Blumenkästen sprießen lassen. Die werden dekorativ in kombinierte Europalletten gesetzt, stellte der OGV-Chef einen weiteren Trend vor. Die gefragten Cocktail-Tomaten gehören zu den wenigen Gewächsen, die den nassen Frühling und die heißen Sommertage unbeschadet überstanden haben.

Vor allem bei Zucchini und Paprika verbuchten die Gartenfreunde Einbußen. Und viele Äpfel fielen früh von den Bäumen. Die Aktiven präsentierten alte, traditionsreiche Sorten wie Boskop, Goldpermäne und Ingrid Marie sowie die Mollenbusch-Birne von der Streuobstwiese.

Sie sei vom Aussterben bedroht, weil sie frisch gepflückt ungenießbar sei und bis in den Advent liegen müsse.

Zu der prächtigen Schau zählten auch selbstgebrannte Liköre von Roland Schlitt. Der Hausener vermarktet seine Produkte als „letzter Herr auf dem Brühl“ in Rodgau-Hainhausen. Er brennt Apfel mit Mispel, kreiert Liköre aus Bratapfel und Holunder und experimentiert mit einem Obstler mit Sirup. Neu im Sortiment sind auch Blutorange-Sanddorn-, Pfefferminz- und Omas Winterlikör.

„Die Akazie ist praktisch ausgefallen“, lautet das Resümee von Jürgen Panthöfers für seine Bienen auf dem Gailenberg. Grundsätzlich aber sei die große Pollen- und Blumenvielfalt dort oben, wo nicht gemäht wird, sehr nützlich für seine Völker. An seinem Stand bastelten Kindern mit den Wachsplatten aus den Mittelwänden der Bienenstöcke, stachen Figuren mit verschiedenen Plätzchenformen aus.

„Lämmerspieler Selbstgemachtes“ von Gudrun Frey und Martina Schwerzel reichte vom Pesto bis zum Kirschkernkissen und umfasste eine breite Palette altbekannter und neu kombinierter Konfitüren und Marmeladen.