Elf Babbscher suchen nach kreativen Wegen für die Fastnacht 2021 „Wir werden die Kampagne nicht absagen“

Beim Babbscher-Vorstand bleibt alles beim Alten. Neu und kreativ muss jedoch das Konzept für die Fastnacht 2021 geplant werden. Foto: m

Obertshausen (m) – Bei allem Klamauk in der Kampagne – „Die Elf Babbscher“ verkörpern auch Rückgrat, Kreativität und Verantwortungsbewusstsein. In der neuen Zeit gilt es zu leben, dass der Obertshäuser Karnervalverein nicht nur zum eigenen Vergnügen gegründet wurde, sondern eine Aufgabe für die Gesellschaft erfüllt. „Wir werden die Kampagne nicht absagen, in irgendeiner Form wird’s Fastnacht geben!“, stellte Moderator Sebastian Leinweber bei der Jahreshauptversammlung im großen Saal des Bürgerhauses klar.

Prunksitzung und Kappenabende werden „andere Arten von Veranstaltungen“ sein, kündigte Leinweber an, brachte Autokino und Internet-Übertragungen ins Gespräch. 40 Teilnehmer – so viele wie nie zuvor bei einer Hauptversammlung – bestärkten diese Haltung ohne Gegenstimme. „Wir waren immer schon unkonventionell“, verteidigte der Moderator die Entscheidung der Karnevalisten, „wir werden kreative Wege gehen, damit Fasching in irgendeiner Form möglich ist“. Und, „egal was wir machen, es ist immer noch besser als nix“.

Bislang seien sie „die Einzigen, die närrische Programme gestalten wollen“, stellte der zweite Vorsitzende Michael Schmitt fest. Denkbar wären mehrere Wiederholungen von Sitzungen mit jeweils wenig Publikum. Dabei haben die Organisatoren die Hygieneauflagen im Blick, auch Mehrkosten, weil Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Getränkeumsatz fehlen. „Wir wollen alles tun, um das kulturelle Leben und die karnevalistische Freude nicht einfach abzusagen“, bewiesen die „Babbscher“ wahre Größe.

Die Mitglieder wählten Andreas Murmann einstimmig als Ersten Vorsitzenden wieder. Seine Stellvertreter bleiben Oliver Murmann und Michael Schmitt. Kassierer ist weiterhin Heiko Röhrig, Schriftführer Steffen Harzer, zweite Schriftführerin Iris Seibel. Wegen des starken Wachstums des Vereins wurde die Zahl der Beisitzer erweitert. Auf Claudia Wiederspahn folgt Alena Seibel als Leiterin der Tanzsportabteilung, für Musik steht Stephanie „Eule“ Schneider, um neue Medien und Tollitäten kümmert sich Sebastian Leinweber, um Gestaltung Anthony Giordano und um Kommunikation Michael Möser. Valentin Paul wurde in der ebenfalls gut besuchten Sitzung des Nachwuchses zuvor als Jugendvertreter bestätigt. Der Vorstand zählt nun elf Mitglieder.

Insgesamt gibt es nun 532 „Babbscher“, 50 mehr als ein Jahr zuvor. Sie bilden den sechstgrößten Verein in der Stadt. Allein die Tanzsportabteilung umfasst sieben Garde- und Show-Gruppen, drei Solo-Tänzerinnen, Duos und das Männerballett „Rodaupiraten“. Die jüngsten Aktiven sind vier Jahre alt, die „Blue Little Wings“ werden von ihren Papas auf die Bühne getragen.

Während der Zwangspause haben die Trainer mit dem Vorstand kreative Lösungen erarbeitet, berichtete Claudia Wiederspahn, Videos, Rätsel und Fotos verschickt, über Videokonferenzen geübt. Manche Gruppen müssen sich jetzt wegen Saalsperrungen in anderen Räumen treffen. „Was wir zusammen geschafft haben, sollte echt mal einer nachmachen“, verabschiedete sich die bisherige Leiterin mit Stolz. Weitere Berichte aus den Abteilungen wurden verlesen, Vorsitzender Murmann erinnerte an die Aktivitäten der jüngsten Kampagne.

Kassierer Röhrig informierte, dass mit dem Überschuss Übungsleiter und Wagenbau finanziert werden. Jetzt müsse gerade wegen der Anforderungen der neuen Zeit ein Puffer aufgebaut werden. Leinweber stellte ein Konzept vor, nach dem künftig verdiente Mitglieder und Tänzer im Elf-Jahres-Rhythmus geehrt werden sollen. Es wird Anstecker in Form von Tanzschuhen in Bronze, Silber und Gold geben sowie einen Babbscher-Michel-Pin für Aktive, Ehrenmitglieder und -vorsitzende.

Oliver Murmann und Markus Doschek arbeiten an einem neuen System, um den alljährlichen Ansturm auf die Karten in den Griff zu bekommen. „Das Chaos ist nicht mehr zu bewältigen“, erklärten Michel Möser und Anthony Giordano den Aufwand, allen Wünschen gerecht zu werden. Zwei Drittel der Karten sind Mitgliedern vorbehalten, jedes kann bis zu acht Tickets bestellen.

Auch das Sommerfest am 22. August ist noch nicht abgesagt, für die vorgesehenen Auftritte des Kikeriki-Theaters Ende Oktober sind Ersatztermine vereinbart, 22. und 23. April. Die Kampagneneröffnung als Kölscher Abend mit der Vorstellung der neuen Tollitäten steigt am 14. November. Die Inthronisation und der Rathaussturm mit Umzug laufen im Freien, unterliegen also weniger Beschränkungen.