Comtesse Katja und Lederbaron Simon sitzen nun auf dem Narrenthron „Kampf gegen Lord Omikron“

Alte und neue Regenten: Beim Hofempfang sprachen Comtesse Katja und Lederbaron Simon zu den Narren Foto: P

Obertshausen – Warm anziehen mussten sich die Narren des Obertshausener Karnevalsvereins. Traditionell an der frischen Luft unter dem Vordach der Waldschänke fand die Inthronisation der Obertshausener Tollitäten diesmal im internen Rahmen und ohne die anschließende Party in den warmen Innenräumen statt. In Kleingruppen saß eine kleine Zahl von frisch getesteten Babbschernarren ohne die sonst zahlreichen Gäste aus befreundeten Vereinen an den Tischen, die der Wirt der Waldschänke im winterlichen Freiluftbiergarten bereitgestellt hatte.

Immer noch stecke das Narrenschiff fest in Coronas Griff, führte Vorsitzender Andreas Murmann aus, doch wolle man der Trübsal die Stirn bieten und Katja und Simon standesgemäß in ihr Amt einführen. Auf Bützchen und Umarmungen musste dabei verzichtet werden, aber von ihren Tischen aus konnten die anwesenden Narren dem Geschehen folgen. Die wieder eingesetzten Regenten versprachen, die Narren auch im zweiten Corona-Fastnachtsjahr anzuführen, und wurden dafür mit Kappe und Krone sowie den Insignien der Narrenmacht ausgestattet. Diese sind der Babbschermichel, eine lederbekrönte Figur mit Hammer (Schlagfertigkeit), Ahle (Stichelei gegen die Obrigkeit) und Babbflasche (Zusammenhalt) sowie ein Vogelstrauß, dessen Federn schon im alten Ägypten für Gerechtigkeit standen. In ihrer „Regierungserklärung“ blickten Comtesse Katja und Lederbaron Simon auf ihre durch die Pandemie eingeschränkte erste Amtszeit zurück und bekundeten, dass die Fastnacht „der Jokus-Ritter im Kampf gegen Lord Omikron“ niemals ruhen werde. Nun würden sie die Fahnen hochhalten, erneut aus dem All regieren und verwiesen damit auf die Fortsetzung des Weltraummottos des Vereins aus dem vergangenen Jahr.

In Videobotschaften grüßten Vertreter und Prinzenpaare befreundeter Vereine, diesmal aus der Ferne. Langweilig wurde es an den Gasthaustischen auch ohne die übliche Party nicht. In einem närrischen Bingospiel galt es, aufmerksam den Reden zu lauschen und auf Begriffe und Gesten zu achten. Jeder der Gruppentische musste am Ende einen Vierzeiler zu vorgegebenen Stichworten dichten.

Vorsitzender Andreas Murmann dankte Alexandra und Thorsten als Vorgängern der amtierenden Tollitäten. Corona hatte die ehemaligen Regenten um eine standesgemäße Verabschiedung gebracht. Zudem stellte er die aktuellen Ehrenordenträger des Vereins vor. Für ihr jahrzehntelanges Engagement für den Kindermaskenball der TGS wurden Irene und Gerhard (Conny) Schaub ausgezeichnet.
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