Närrischer Blick auf die Geschichte Katholischen Jugend Hausen: Karneval im Mittelalter

Die Katholische Jugend Hausen sorgte mit ihrer Kinder- und Jugendsitzung für einen unterhaltsamen Nachmittag. Mit Tänzen und heiteren Szenen machten sie einige Abstecher in die Geschichte. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Wie „Fasching im Mittelalter“ funktionierte, wissen auch die Besucher der Kinder- und Jugendfaschingssitzung im Pfarrer-Schwahn-Haus nicht. Obwohl sie am Samstagnachmittag mit Gruppen der Katholischen Jugend Hausen (KJH) mit viel Tanz und heiteren Szenen Abstecher in die Geschichte unternahmen.

So eine Sitzung geht also auch ohne Büttenreden, Garde-Mädchen und Schunkellieder. Anstelle eines Elferrats plaudern „König“ Valentin Kaiser und „Hofnarr“ Giuseppe Vinci über die Ergebnisse ihrer „Schule“. Allein der Narrhalla-Marsch begleitete wie gewohnt Ein- und Auszug.

Zuerst entführten die „Ewoks“ in verschiedene Epochen: Melanie, fast 18, zieht gegen den Willen der Mutter nach London, wo sie shoppen geht und chattet – und so den Single-Prinz gewinnen will. Der hat sich aber ausgerechnet für Schwester Ingeborg entschieden. - Für den Auftritt gab’s Schoko-Taler aus dem Goldschatz des „Königs“.

Ebenso für die „Black Sharks“, Mädchen, die flotte Choreographien zu aktueller Musik einstudiert und Plakate zu den Musiktiteln gestaltet hatten. „Absolut herzergreifend“, urteilte der „Narr“. Wortreich kündigte er seinen „mexikanischen Freund König Manolo I.“ an, der mit spanisch-lispelndem Akzent die Bewegungen zu „Macarena“ neu trainierte.

Prinzessinnen tanzen „Gangnam Style“

Nach der Pause erzählten die „Dragonflies“ die Geschichte von den Königstöchtern, eine schöner als die andere. Nach erfolglosen Rittern findet ein Bauer heraus, warum morgens die Schuhe der Prinzessinnen zertanzt sind, obwohl die jungen Damen des nachts eingeschlossen sind: Sie üben im unterirdischen Schloss „Gangnam Style“, die Gesten zu „Flieger“ und „Lasso“. „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann tanzen sie noch heute.“

Die „Grizzlies“ spielten zum Erzähltext von Robin Hood, der einem armen Schrat Pfeil und Bogen zurückbringt, und einer hartherzigen Königin, die gnadenlos Steuern eintreibt. In einer zweiten Runde schlüpften die Gruppenleiter in die Rollen. Dann haben sie Giuseppe kunstvoll mit Alufolie gefesselt, sein Gesicht mit viel Lippen- und Kajalstift verziert.

Die „Schakale“ der KJH zeigten mit Krönchen einen historischen Hoftanz, ließen sich aber von den Jungs aus dem Jahre 2016 zu modernen Schritten des Middletown Funk überzeugen. Das Finale war trotzdem klassisch – eine Polonaise durch den Saal im Hausener Pfarrer-Schwahn-Haus.