Pfarrfest der Gemeinden Herz Jesu und St. Thomas Morus Kirche in Obertshausen bewegt und ändert sich ständig

Verwaltungsratsmitglied Markus Jäger und PGR-Vorsitzende Carmen Lehmann gaben durch den Fassanstich den Startschuss für das Pfarrfest. Foto: Prochnow

Obertshausen (m) – Wer am Samstagabend einer der Gruppen in bajuwarischer Tracht folgte, die sich aus allen Richtungen durch die Stadt bewegten, gelangte zwangsläufig in den Pfarrgarten Herz Jesu. Das war kein Zufall – schon vor einigen Jahren verwandelten die Organisatoren das Obertshausener Pfarrfest zum Auftakt in eine zünftige Gaudi mit Dirndln und Krachledernen.

Längst werden die farbenprächtigen und traditionsreichen Schnitte nicht nur zur Oktoberfestzeit außerhalb des Freistaats angelegt. Die volkstümliche Stimmung mit der Kapelle Frankenfieber lässt auch bei hochsommerlichen Temperaturen das Zelt zwischen Pfarrsaal und Kindergarten beben. Den stilechten Startschuss gab am Abend Verwaltungsrat Markus Jäger. In Begleitung treuer Helfer aus den Reihen der Räte übernahm er den offiziellen Bieranstich. Sommerliche Cocktails und Long Drinks mixten junge Leute aus den Reihen der Katholischen Jugend Obertshausen (KJO). Vorsitzende Carmen Lehmann begrüßte die frühen Gäste im Namen des Pfarrgemeinderats. Die weitestgereisten waren aus Australien gekommen und weilten bei aktiven Christen der Gemeinde. Den Gottesdienst am Sonntagmorgen feierten außerdem Besucher aus Indonesien, Kamerun und Bolivien mit, freute sich Pfarrer Norbert Hofmann, „wir sind eben eine internationale Pfarrei“.

Festamt mit Predigt

Er verglich sie mit einer Baustelle: „Ständig wird etwas erneuert, erweitert, verbessert“. Nur das Schild „betreten verboten“ gebe es hier nicht, „bei uns ist betreten ausdrücklich erlaubt, Kinder und Erwachsene sind herzlich willkommen“, betonte der Seelsorger in seiner Predigt zum Fest. In der Herz-Jesu-Kirche schilderten Kommunionkinder, Messdiener, Firmlinge, Sternsinger, Räte, Lektoren und eine Erzieherin, welche Arbeiten sie auf der „Baustelle“ ausüben.

Hofmann betonte, dass er trotz negativer Prognosen mit Zuversicht in die Zukunft der Kirche blicke. „Wir haben mehr Anmeldungen zu Taufen als zuvor, und wöchentlich finden sich neue Helfer“, beschrieb der Pfarrer den Trend. Er verabschiedete nach der Eucharistiefeier drei Familien mit dem Caravaca-Kreuz, die eine Pilgerreise nach Jerusalem angetreten haben. Den Gottesdienst gestaltete der Kirchenchor mit Lucia Herdt-Oechler mit, dazu in diesem Jahr Resound, eine der ältesten Bands der Kirchengemeinde.

Kindergärten wirken mit

Auf der Bühne im Zelt traten Gruppen aus den beiden katholischen Kindergärten auf. Sie hatten Lieder mit Musiklehrer Oz Dogan einstudiert. Die Big Band Karl Mayer verbreitete gepflegte und flotte Unterhaltung, die neue bolivianische Tanzgruppe aus den Reihen des spanischen Elternvereins machte mit der bunten Kultur ihrer Heimat vertraut. Die Katholische Jugend Obertshausen und Mitglieder ihres Förderkreises versuchten indes, mit einer Popcorn-Maschine am Lagerfeuer am Schwesternhaus Mädchen und Jungen fürs Zeltlager interessieren. Dazu hatten sie eine der mobilen Unterkünfte ausgestattet, die schon bald bei Baunach in der Nähe von Bamberg stehen wird. Feste Bestandteile der Pfarrfest-Gaudi sind am Sonntag eine große Tombola und eine lange Theke mit Kuchen und Torten, die von Gemeindemitgliedern werden.