Stadtparlament stimmt fast einstimmig zu Kitagebühren sinken

Obertshausen (pro) – Eine Stunde mehr Leistung und zehn Prozent weniger zahlen –wo gibt’s denn so was? Im Kindergarten. Bereits im Februar hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, alle Gebühren für die städtischen Kitas um zehn Prozent zu senken. Jetzt hat die Verwaltung die Satzung umgearbeitet, die Regierungskoalition, Grüne und Bürger für Obertshausen stimmten zu, allein die FDP meldete Bedenken gegen die Kürzungen an.

Bürgermeister Roger Winter beschwor vor der Abstimmung die große Einigkeit in dieser Frage. Anja Bechtloff von der SPD freute sich, dass jetzt endlich die notwendige Satzung fertig ist und darüber, dass künftig eine Spätbetreuung bis 17 Uhr eingeführt wird. „Es muss aber mehr passieren, besonders am Freitagnachmittag“, forderte die Sozialdemokratin.

Auch der Bündnisgrüne Oliver Bode stimmte zu, findet den weiteren Ausbau der Betreuungszeiten wünschenswert. Die Ergebnisse einer unter Eltern gestarteten Umfrage zur Kinderbetreuung liegen allerdings noch nicht vor, die Meinungen der Mütter und Väter sollten aber ebenfalls in das Regelwerk einfließen. Rudolf Schulz von den Bürgern regte an, sich „pädagogischen Rat aus der Kita“ und Erfahrungswerte einzuholen bezüglich einer sehr langen Betreuung.

Die FDP sei für kostenlosen Kindergartenplätze, dem Bürger werde aber ein ausgeglichener Haushalt nur „vorgegaukelt“. Matthias Krug erinnerte an die 8,1 Millionen Euro Neuverschuldung, „dafür müssen unsere Kinder und Enkel 46 Jahre lang Schulden tilgen“. Rathauschef Winter entgegnete: „Ich muss die Stadt am Leben halten“, und bei den Kita-Gebühren sei Obertshausen eine der günstigsten Kommunen, „wir sollten nicht alles mies reden“.

Der kostenlose Kindergarten ist auch für die Grüne Kathy Walther ein Ziel. Eine halbe Stunde früher, eine halbe Stunde länger Betreuung sei aber auch schon besser. „Wir müssen den Eltern sagen, was geht und was nicht“. Die Realität am Arbeitsmarkt der Erzieher sei ebenfalls eine andere Sache.