Mitglieder übernehmen gerne die Bewirtung Kleingärtner aus Obertshausen feiern mit Freunden

Drei Tage dauert das traditionelle Sommerfest des Kleingartenvereins Obertshausen. Los geht es freitags mit dem Hessischen Abend, am Samstag werden diverse Spezialitäten gereicht und am Sonntag gibt es Spanferkel. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Mit seinen gut 100 Mitgliedern ist der Kleingärtnerverein (KGV) Obertshausen keineswegs der größte in der Stadt. Aber einer der aktivsten, denn den eigenen Veranstaltungskalender füllt nicht das Gartenfest allein. Auch Maibaum, Erntedank, Lichterfest, Ausflüge, Kerb und Weihnachtsmarkt zählen zum Jahresprogramm.

Obendrein erweisen sich die Hobbygärtner als flexibel, haben ihr Traditionstreffen vom fest gebuchten zweiten Juli-Wochenende aufs erste verlegt, um dem Weinfest keine Konkurrenz zum machen! Gute Tropfen schenken die Helfer am Rembrücker Weg nämlich auch aus, bevorzugt aber Äppelwoi. Der rinnt vor allem am Freitagabend durch die Kehlen, wenn der hessische Abend angesagt ist. Früher spielte dazu der Hausener Bembel Express Bayrisch-Zünftiges dazu. Diesmal verabschiedet sich die Metronom Music mit Udo und Elke Fengler, die Haus-Band des Gärtnervereins.

Längst heizt auch kein Discjockey mehr die Stimmung an. Die Aktiven reagieren eben auf den sich wandelnden Geschmack der Generationen in den Gärten. Volkstümlich klingt’s dennoch am Sonntagvormittag, und auch diesmal spielten Peter Ripkens und das Blasorchester der Turngesellschaft Hausen zum Frühschoppen auf. Allerdings vor weniger Besuchern als gewohnt - einige Tische auf dem Hans-Möser-Platz blieben trotz idealer Wetterbedingungen für einen Spaziergang oder einen Radausflug unberührt.

Junge Familien haben Vorrang

Zu den Stammgästen zählen Schrebergärtner aus Vereinen in Steinau an der Straße und Meiningen. In Obertshausens Partnerstadt existieren 24 Garten-Vereine, informierte KGV-Vorsitzender Siegfried Wilz. Dennoch blicken die Abordnungen aus Kinzig- und Werratal etwas ernüchtert in den Obertshausener Süden - drei Tage feiern ist für sie nicht drin. Die meisten Mitglieder der beiden Gruppen befinden sich längst im Rentenalter.

Nicht so im hessischen Verein: Bei 97 Parzellen wird immer mal eine frei. Der Vorstand vergibt die Gärten dann bevorzugt an junge Familien, erklärt Wilz. In der Satzung ist zudem verankert, dass jeder Pächter vier Stunden Dienst beim Sommerfest schieben muss. Die meisten übernehmen das Zapfen, Braten, Verkaufen und Spülen gerne, weil sie dabei alte Bekannte und neue Gesichter treffen. Der KGV verfügt zwar nicht über ein eigenes Heim, die Gemeinschaftsfläche bietet aber reizvolle Abwechslung. Auf der Wiese sind Pavillons aufgebaut, unter der Pergola ist’s schattig und kühl. Eine besondere Attraktion ist der nun fertiggestellte Biergarten. Vor allem die Frauen bemühen sich, den Möser-Platz kunstvoll zu dekorieren. Viele Helfer backen Kuchen oder das ungarische Langos-Gebäck sowie Flammkuchen.

Kulinarisch wird viel geboten

Bereits am Samstag bereiten Freizeitgärtner um Walter Schirholz mit viel Fachkenntnis zwei stattliche Spanferkel vor. Am Sonntagmittag ziehen sie mit den Schweinen am Spieß und mit bajuwarischer Tracht durch die Reihen, bevor das Fleisch auf die Teller der geduldig Wartenden wandert.

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