Kai Hennig möchte erreichen, dass die Schüler „die Scheu vorm Herd verlieren, Sicherheit gewinnen und zu Hause auch mal etwas auszuprobieren, übers Essen Bescheid zu wissen“. Die Zehn- bis 13-Jährigen haben sich am Donnerstag vergangener Woche einem Koch-Wettbewerb in der Küche des Juz gestellt. Noric und Nico, beide elf Jahre alt, sammeln Basilikumblätter in einer Plastikschüssel, um sie dann in den Mixer zu kippen. Nico gießt reichlich Olivenöl dazu, Noric schüttet Pinienkerne in den Behälter, dann kommt der geschnittene Knoblauch. „Nicht so viel wie letztes Mal“, mahnt Oliver Spahn und gibt das Signal, gewürfelten Parmesan- und Schafskäse zuzugeben. „Anstelle von Salz“, erläutert der Sozialpädagoge.
Das Team in der Küche bereitet mit Christiane Kalla die Lasagne zu. Die Studentin ist auch an der Gnocchi a la Panna beteiligt. Dazu zerkleinern die Nachwuchs-Köche Zwiebeln und rohen Schinken, geben Knoblauch, Sahne, Milch, Parmesan, gehackte Petersilie, Salz, Pfeffer und ebenfalls Olivenöl zu. Die dritte Gruppen bereitet schon das Dessert zu, taucht Bisquits in Kakao und drückt sie in die Tiramisu-Schale. Erdbeerquark ist schon fertig, für das Bananen-Shake werden gerade die Früchte geschält und mit viel Milch im Mixer verarbeitet.
Viergang-Menü gezaubert
An den Tagen zuvor waren die jungen Obertshausener auf dem Birkenhof in Egelsbach, einem Lern-Bauernhof. Dort haben sie Hühner in Freilandhaltung beobachtet. Mit dem Hühnermobil werden die Tiere immer dorthin geführt, wo noch Gras wächst. Der Montag stand unter dem Motto Griechenland. Kai Hennig hat gezeigt, was zu einer Eier-Zitronen-Suppe und zum griechischen Salat gehört. Die Runde hat Brot gebacken, einen Nudel-Auflauf bereitet und Ekmek, ein Zwieback-Vanillepudding-Sahne-Schichtdessert mit Sirup. Am Mittwoch haben sie ein Viergang-Menü gezaubert: Kürbissuppe, Schnitzelröllchen mit geschmorten Tomaten und zum Nachtisch Kokos-Milchreis mit Mangopüree. Alle Rezepte sind in einem Ordner festgehalten. Zu einer kulinarischen Führung mit Pröbchen sind sie durch die Frankfurter Kleinmarkthalle und über den Erzeugermarkt an der Konstablerwache gestreift.
Weil manche Eltern auf das Betreuungsangebot der Jugendförderung angewiesen sind, gibt’s in diesen Herbstferien erstmals einheitlich, feste Zeiten. Auch in dieser Wochen geht’s um 8.30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück los, Ausflüge führen nach Würzburg und zum Schwarzlicht-Minigolf, eine Lego-Spielstadt entsteht, dazu wird viel gespielt und gebastelt. Täglich sind etwa 25 Kinder angemeldet.