Berufsmesse an der Hermann-Hesse-Schule gibt Schülern Orientierungsmöglichkeiten für den beruflichen Weg Was kommt nach der Schule?

Von den 40 Ständen auf der Berufsmesse hatte auch die Bundes- und Landespolizei einen Infostand und erklärte den interessierten Schülern, welche beruflichen Möglichkeiten die Polizei bietet. Foto: m

Obertshausen (m) – Schule nach der Schule oder den Schritt ins Berufsleben wagen? Die Vertreter der Firmen, die sich auf der Berufsbörse der Hermann-Hesse-Schule (HHS) präsentierten, rieten einmütig zum zweiten Weg. Auch die Lehrkräfte ermutigen die Jugendlichen, sich um eine Ausbildung zu bemühen, wurde bei einer Abschlussrunde der Aktion in der Schülerbibliothek deutlich.

Rund 40 Betriebe und Unternehmen, Behörden und weiterführende Schulen gaben den künftigen Schulabgängern Orientierung, gezielte Informationen und Kontakte. Die Teenager suchten gezielt die aufwendig ausgestatteten Messestände auf, richteten ihre vorbereiteten Fragen zu bestimmten Berufsbildern an die Repräsentanten.

Vorm Haupteingang hatten Bundeswehr-Soldaten mit einem Info-Wagen Stellung bezogen, im Foyer waren Bundes- und Landespolizei vertreten, Finanzamt, Banken und die Jugendförderung der Stadt. Zu den Firmen aus Obertshausen zählten Arta Jäger, die Autozulieferer Feintool und Magna sowie der Orthopädie-Schumachermeister Andreas Jagic. Wie er suchen fast alle Handwerksbetriebe im Land händeringend Lehrlinge. Aber viele Jugendliche mit Haupt- oder Realschulabschluss ziehen weitere, rein schulische Qualifikationen vor.

„Ja, es hat was gebracht, die Leute haben mir alle Fragen beantwortet und ich habe eine interessante Stelle gefunden“, freute sich Melanie aus Klasse zehn. Sie wird die Schule für Pflegeberufe am Sana-Klinikum besuchen, danach das Fachabitur anstreben. „Alle waren sehr nett, haben sich Zeit genommen“, lobte auch Michelle die Teilnehmer an der Börse.

Sie erfuhr, dass man bei der Krankenkasse nicht nur Anträge bearbeitet, sondern auch Hausbesuche macht. Stela möchte bei der Finanzverwaltung lernen. Ihr ist der Kontakt mit Menschen wichtig, und dass sie mit der Ausbildung dort das Fach-Abi machen kann.

Milo hat schon vor Längerem entschieden, dass er Industrie-Mechaniker wird. Auf der Messe hat er mehrere Kontakte geknüpft, bei denen er sich jetzt bewerben will. „Oft kann ein Azubi schneller eine höhere Qualifikation erreichen“, informierte der pädagogische Leiter und Organisator der Aktion, Dietmar Bormann. Tolgahan Düsgün war einst Schulsprecher an der HHS, steht jetzt bei Magna kurz vor der Abschlussprüfung zum Elektroniker für Betriebstechnik. „Du kannst viel mit einer Ausbildung erreichen, bekommst Einblick ins Berufsleben, verdienst Geld, während in der Schule nur die Theorie gelehrt wird“, warb er für seinen Weg. Er könne Techniker und Meister werden oder auch Elektrotechnik studieren, „mir stehen alle Wege offen“.

Jan Peifer von der Deutsche Bahn Netz AG bevorzugt Bewerber, die direkt nach der Schule mit mittlerer Reife kommen. „Wir bieten Berufe, die es woanders nicht gibt“, argumentierte er, die Bahn müsse darum ihren Nachwuchs selber ausbilden. Tanja Pies von der Tierklinik Trillig suchte „neue Wege, um uns und den Beruf der tiermedizinischen Fachangestellten bekannt zu machen“. Und Beate Hopf nutzte die Gelegenheit, um das Netzwerk der Jugendförderung zu erweitern, und wies auf die Ausbildungsmesse im Mai hin. „Es war die bestorganisierteste Messe, die Schüler waren sehr gut vorbereitet“, lobte die Angestellte aus der Tierklinik.

Das vielfach wiederholte Lob haben sich besonders die Klassen 7aG und 7bG verdient: Sie empfingen die Aussteller, führten sie an die vorgesehenen Plätze, halfen beim Einrichten und versorgten sie im Schichtdienst mit Kaffee, Stückchen und Heftklammern. „Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt“, sprach eine Teilnehmerin für viele und hob das außergewöhnliche Engagement und die vorbildliche Organisation hervor.