„Politik is(s)t scharf“ – Bürgernähe ist der SPD Obertshausen wichtig Kulinarische Nachbarschaftsgespräche

Bei der am vergangenen Wochenende stattgefundenen Veranstaltung „Politik is(s)t scharf“ der SPD Obertshausen hatten Bürger die Möglichkeit, sich auszutauschen und zu diskutieren, was in der Kommune verbessert werden könnte. Foto: m

Obertshausen (m) – Keine Frage, die „SPD is(s)t scharf“ - auf Wählerstimmen. Auch beim jüngsten Treffen vor der Garage von Vorstandsmitglied Martin Stark lauschten die Kommunalpolitiker, welche Fragen und Probleme die Hausener und Obertshausener umtreiben. Und weil Essen und Trinken die Zunge löst, hielten die Gastgeber einige Leckereien bereit.

Mit einem frischen Grauburgunder, einem Pils oder einer Cola in der Hand wandte sich ein Dutzend Anlieger ins Gespräch.

Griechische Spinatröllchen und Chilli con carne ergänzten die Speisekarte am Samstagmittag. „Wir wollen Bürgernähe zeigen“, begründete Vorsitzender Jürgen Aulbach die Mühe.

Die Genossen hatten im Inneren ein kleines Büfett zubereitet, das herrliche Frühlingswetter führte sie und ihre Besucher an die Stehtische unter freiem Himmel. Dort versammelten sich auch einige FDP- und Grünen-Politiker.

Bewohner der nahen Gräfenwaldstraße hatten sogar schriftlich festgehalten, wo sie der Schuh drückt. Der Katalog begann mit der Bürgermeister-Mahr-Straße, die jenseits des kleinen Walls vor ihren Küchen- und Schlafzimmerfenstern verläuft. „Wir finden es schon gut, dass die Holperstrecke jetzt erneuert wird“, stellt Birgit Hoffmann klar. „Aber die Straße wurde nicht für eine so große Belastung mit Schwerverkehr konzipiert.“

Die Einzelhändlerin erinnerte an alte Pläne, wonach die Zufahrt zum Gewerbegebiet rund um die Feldstraße weiter östlich verlaufen sollte.

Das sei aber wegen des Naturschutzgebiets Gräbenwäldchesfeld nicht mehr möglich. Unter den Nachbarn verbreitete sich das Gerücht, dass wegen einer Umstrukturierung künftig 100 Laster mehr am Tag den Autozulieferer Magna ansteuern werden.

„Du musst dir gut überlegen, was du wo in den Schrank stellst“, verwies die Anwohnerin auf klirrende Gläser, wenn schwere Fahrzeuge auf der Mahr-Straße vorbeifahren. Ein Vermessungsbüro habe die Fassaden fotografiert, um Schäden dokumentieren zu können. Alfred Maßmann, der auch an der Südeinfahrt wohnt, schlug vor, einen „integrativen Plan“ zu erstellen, der alle vorhandenen und erwarteten Verkehrsströme berücksichtigt.

Ihn interessiere auch, welches Unternehmen wie viel Steuern in die Stadtkasse zahlt, wie hoch die Zinsschuld der Kommune ist, wann Kredite abgelöst werden und was die Stadtführung tut, um ihre Verschuldung zu reduzieren. Die Fragen wurden vor der Bekanntgabe des erwarteten Defizits bei den Steuereinnahmen für dieses Jahr formuliert, bevor Bürgermeister und Kämmerer sowie die Stadtverordneten am Donnerstagabend Sparmaßnahmen ins Auge fassten.

Die Fragenden wünschen sich zudem einen „nachvollziehbaren und transparenten Stadthaushalt“, notierten sie, „der derzeitige ist nur für Insider verständlich und nicht für Bürger“.

SPD-Fraktionschef Manuel Friedrich griff die Anregung auf. Er informierte auch über die Verpflichtungen der Stadt in Sachen Erlebnisbad Monte mare und über die Zuwendungen an Sportvereine und für Sportanlagen.

„Die Fröbelschule vergammelt und verursacht Kosten“, kritisierten die interessierten Hausener. Ein Planungsbüro prüfe derzeit, ob eine Kita und junge Familien in das markante Gebäude im Herzen des Stadtteils einziehen können.