Die Jubilarin erblickte als Herta Wenz in Edingen bei Heidelberg das Licht der Welt. Der Vater fiel kurz nach ihrer Geburt im Ersten Weltkrieg, die Mutter gelangte in die Niederlande und fand dort eine Stelle in einem Haushalt. Während das Geburtstagskind bei Verwandten aufwuchs, lernte die Mutter in der Ferne einen Mann aus Offenbach-Bieber kennen, den sie heiratete.
So kam es, dass die Zweitklässlerin Herta vom Neckar an den Main ziehen musste. Nach der Schulzeit arbeitete sie in der Lederwarenfabrik von Friedrich Bauer. Auf der bekannten Bieberer Kerb lernte sie den Bauunternehmer Josef Becker aus Obertshausen kennen und lieben. 1940 heiratete das Paar und lebte zunächst in seinem Elternhaus hinterm damaligen Kino an der Bahnhofstraße.
1954 begann die Familie, ein Haus an der heutigen Karl-Mayer-/Ecke Lessingstraße zu bauen. Zwei Jahre später waren Wohnung und Büro fertiggestellt, die Beckers konnten einziehen. Herta Becker führte die Verwaltung des Unternehmens, das auch öffentliche Gebäude wie die Trauerhalle am Alten Friedhof, die Feuerwache und das Altenwohnheim an der Waldstraße errichtete.
1989 verstarb der Ehemann, Vater und Firmenchef, die Söhne führten den Betrieb weiter. Die Jubilarin liebte stets den großen Garten am Haus, hegte bis vor kurzem den Kirschbaum, Salat und Rhabarber, erntete die Früchte und kelterte Säfte. Sie legt den Sauerbraten selbst ein, bereitet Hase und Fisch, „ich mache alles“, fasst sie selbst zusammen. Familienmitglieder heben ihre Lebensfreude hervor. So singe sie viele Musiktitel im Radio mit und liest begeistert jeden Donnerstag den Heimatboten. Zum runden Geburtstag, den sie am 26. November feierte, gratulierten ein Sohn – einer ist verstorben, eine Tochter, Schwiegerkinder, sechs Enkel und vier Urenkel.
Bürgermeister Roger Winter überreichte der Jubilarin die Glückwünsche des hessischen Ministerpräsidenten, des Landrats und der städtischen Gremien.