Mitglieder der Kinderfeuerwehr pflanzten einen Apfelbaum Mehr als nur löschen

Erst wurde eifrig gebuddelt, dann großzügig gegossen: Die Mitglieder der Obertshausener Kinderfeuerwehr haben beim Kleingartenverein einen Apfelbaum gepflanzt. Doch sie sind darüber hinaus noch weiter aktiv, nicht nur mit B- und C-Rohr. Foto: m

Obertshausen (m) – Löschen, retten, bergen, schützen – das ist das Kerngeschäft der Retter in Rot. Doch schon die Kinderfeuerwehr übt auch die Achtung vor der Natur. Am vergangenen Samstag setzten 16 der Mädchen und Jungen mit Siegfried Wilz vom Kleingärtnerverein (KGV) Obertshausen einen Apfelbaum. Er wird die traditionsreiche Sorte Elstar tragen, informierte der Vorsitzende die jungen Besucher in den roten Latzhosen.

Er empfing die Gäste unter der Pergola am Hans-Möser-Platz und führte sie und ihren Begleiterstab auf einen Rundgang durch die Anlage mit ihren mehr als 100 Parzellen. Einige Hobbygärtner bitten die Schar zwischen Bäume, Büsche und Beete, lassen die Kinder Himbeeren und Trauben kosten. Rettich und Radieschen sollen sie erraten, Gurke und Zucchini unterscheiden, und so mancher darf ein paar Möhren mit nach Hause nehmen.

Das Team um die Stadt-Kinderfeuerwehrwartin Isabelle Wenzel bemüht sich, dass der Nachwuchs nicht nur den Einsatz von B- und C-Rohr beherrscht oder Mannschaftstransportwagen vom Tanklöschfahrzeugen unterscheiden kann. Erst kürzlich haben sie eine Erste-Hilfe-Ausbildung absolviert, berichtete Wenzel. Demnächst stehen für die Gruppe der Martins- und der Weihnachtsmarkt im Programm, dazwischen wollen die Leiter Fahrzeugkunde und das Feuerwehr-ABC wiederholen, hieß es.

Zurück am Lehrgarten führt Wilz die Schüler an die Bienenstöcke, um die noch die letzten Brummer schwirren. Auf Tafeln zeigt er den jungen Obertshausenern, was die Bienen leisten und wie der Honig aus den Waben geerntet wird. Direkt vor den Stöcken haben Vorstandsmitglieder des KGV schon eine kleine, runde Grube vorbereitet. In die setzt der Vorsitzende jetzt das Wurzelwerk des Elstar-Bäumchens, die Kinder füllen das Loch mit Muttererde auf und gießen kannenweise Wasser an den Stamm.

Damit ist das Projekt Apfelbaum natürlich nicht abgeschlossen. „Wir werden immer wieder nach unserer Pflanze schauen, die Früchte ernten und verarbeiten“, erläuterte die Leiterin. Vom Apfelmus über Marmelade bis zum Saft gebe es eine ganze Menge leckerer Rezepturen mit den beliebten Früchten. Der Kleingärtnerverein engagiert sich seit mehreren Jahren in der Nachwuchsarbeit, hat mit der Kita Herz Jesu den Lehrgarten angelegt, den die Kleinen lange hegten. Jetzt sammelt ein anderer Kindergarten Erfahrungen, zieht Karotten und beobachtet den Betrieb am Insektenhotel.

„Ihr habt ein großes Herz für die Menschen“, dankte der Landtagsabgeordnete und Mäzen Ismail Tipi den künftigen Brandschützern und den Begleitern. Er unterstützte bereits die Einrichtung des Lehrgarten und hat nun für alle Pizza bestellt. Rund 30 Mädchen und Jungen zähle die Kinderwehr zurzeit, sagte Leiterin Wenzel. Sie werden von sechs aktiven Feuerwehrleuten geführt, vier Betreuer und vier Jugendpaten machen mit. Darunter sind Schüler, die in der Kinderfeuerwehr angefangen haben und bereits in die Jugendwehr gewechselt sind.

Die Sechs- bis Zehnjährigen treffen sich an jedem zweiten und vierten Samstag im Monat um 14 Uhr, abwechselnd in den Stützpunkten an der Wald- und an der Schillerstraße.