Hessencup bei der Ortsgruppe Hausen-Obertshausen im Verein für Deutsche Schäferhunde „Den meisten Hunden macht es tierisch Spaß“

Paula Och ging mit ihrem Golden Retriever Pallina beim Hessencup als einzige heimische Teilnehmerin an den Start. Foto: m

Obertshausen (m) – „Agility ist eine sinnvolle Beschäftigung, Sport für Mensch und Tier“, wirbt Veronika Trapp. „Es fördert Teambildung und das Sozialverhalten des Hundes, wenn er ohne Halsband und Leine den Parcours absolviert.“ Das bewies am vergangenen Sonntag die Meisterschaft des Landesverbands Hessen Süd um den Hessencup. Die Ortsgruppe (OG) Hausen-Obertshausen im Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) richtete den Wettbewerb aus. Die Vierbeiner werden über ihren Spiel- und Bewegungstrieb ausgebildet, lehrt die Sportwartin weiter. Der Agility-Boom aus den 90er Jahren sei zwar abgeflaut, aber die Veranstalter verzeichnen nach wie vor Zuwächse, die Turniere seien ausgebucht. „Den meisten Hunden macht es tierisch Spaß“, betont Angela Och, die Zweite Vorsitzende an der Badstraße. Doch, „Agility ist ein Frauensport“, fährt sie fort, selbst im strengen Schutzdienst seien immer mehr Sportlerinnen dabei.

„Sie haben mehr Feingefühl für das Tier“, erklärt Sabine Janko das Phänomen, „Frauen sind einfach emotionaler“. Die Aktive war früher Mitglied des SV Hausen-Obertshausen, nach ihrem Umzug nach Unterfranken hat sie sich der OG Großwelzheim angeschlossen. Beim Wettkampf um den Hessencup führt sie die Meldestelle und die Auswertung.

80 Teams von Butzbach bis Lorsch, von Taunusstein bis Hanau traten auf dem Gelände gegenüber des Erlebnisbads Monte Mare zu insgesamt 160 Starts an. Die 14-jährige Paula Och aus Hausen ist mit ihrer Pallina die Nummer Eins unter den Jugendlichen im Verein und gewann mit ihrem Golden Retriever die A-Prüfung. Am Vormittag rennen die Vierbeiner, angewiesen von ihren Hundeführern, über Hürden, durch Tunnel, über niedrige Mauern und in einen Slalom, dazu über eine Wippe und einen 30 Zentimeter breiten Laufsteg.

Beim Jumping am Nachmittag fallen die sogenannten Kontaktzonen, Wippe und Steg, weg. Ein Ziel ist es, die Mannschaft für die Bundessiegerprüfung vom 20. bis 22. September in Halle an der Saale zu finden. Dort nehmen allerdings nur Deutsche Schäferhunde teil. Sieben Teams werden die Landesgruppe vertreten, zehn Teilnehmer aus allen Prüfungsstufen gehen in Obertshausen an den Start. Sie haben bereits bei mehreren Turnieren Punkte gesammelt, ein Schlüssel legt die Rangfolge fest.

Beim Hessencup wird außerdem der Tagessieger unter den Schäferhunden gekürt. Unter allen Teilnehmer werden die Hessensieger in den Gruppen small, midi und large, also unter kleinen, mittleren und großen Hunden, ermittelt, ferner die Hessen-Sieger-Mannschaft. Zu diesem Wettbewerb tritt jede Ortsgruppe an, die Durchschnittspunktzahl entscheidet über die Platzierung.

Um den Aufstieg in die nächsthöhere Klasse zu schaffen, sollte ein Duo fehlerfrei und möglichst schnell den Parcours durchlaufen, erläutert Angela Och. Er darf zwischen 15 und 22 Hindernisse umfassen, am Sonntag sind es 19. Als Richter wertet der Bundes-Sportbeauftragte Björn Bröker aus Nistetal.

Am Spielfeldrand haben Teilnehmer fast 50 kleine Zelte aufgestellt. Sie dienen als Rückzugsort, spenden Mensch und Tier Schatten und erlauben beiden ein Nickerchen während des langen Tages.