Orchester steigert sich erneut Musiker der Turngesellschaft begeistern beim Herbstkonzert

Peter Ripkens ist der musikalische Leiter des TGS-Blasorchesters, er hat das Ensemble geformt und auch viele junge Musiker integriert. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Es ist kein leichtes Unterfangen, in der musikverwöhnten „Kleinstadt mit Herz“ immer wieder aufs Neue eine wohlklingende Überraschung aufzutischen. Dem Jugend- und dem Blasorchester der Turngesellschaft (TGS) Hausen gelingt das immer wieder, so auch am vergangenen Sonntag.

Da luden die Instrumentalisten zum Herbskonzert ins Bürgerhaus ein. Gleich zum Auftakt machte der Nachwuchs Furore. Bereichert um mehrere Talente aus dem Schüler-Ensemble gefiel die Truppe um Christian Sporn mit volkstümlichen Melodien und Evergreens. Dazu zählt längst auch der „Purple Rain“ von Prince und natürlich die Schwärmerei „Everybody Needs Somebody“. Die regelmäßige Konzerttätigkeit der TGS-Musiker lässt Fortschritte gut erkennen, und die Jugend präsentierte sich diesmal als vollwertiger und ausgewogener Klangkörper.

Auch das Hauptorchester hat sich in der Vergangenheit stark verjüngt. Der Generationswechsel spiegelt sich auch im Programm – das wurde jedoch nicht jugendlicher, sondern anspruchsvoller. Dazu passte auch die Verpackung, eine flotte, pfiffige und persönliche Moderation lieferte kompakte Informationen und schuf eine familiäre Atmosphäre.

Der rote Faden, der sich durch den Abend zog, heißt Peter Ripkens. Der engagierte Leiter arbeitet nah am Pulsschlag der Musiker, mit vielen der aufwändigen Arrangements identifizieren sich die Aktiven, und sie lieben die Herausforderung. Sie reicht von der abwechslungsreichen Auswahl aus dem Musical „Les Misérables“ über den „Marsch der Medici“ bis zu „As Time Goes By“, unvergessene Melodie aus dem Film Casablanca.

Wie eine fein abgestimmte Instrumentierung Geschichte erzählt, bewies die Formation mit „The Witch And The Saint“ („Die Hexe und der Heilige“): Tiefes Gebläse und bedrohliche Pauken stehen zart-fröhlichen Querflöten gegenüber. Schaurig-schön erinnerte das Orchester an die Hexenverfolgung im Mittelalter. Die Vorstellung bewies Stil, und den haben die Mitglieder, weil sie sich auch nicht zu fein dazu sind, einen Kerbborsch durch die Straßen zu führen.