Rekordbesuch und immer gute Stimmung Obertshausener Weinfest hat sich zu einem Magneten entwickelt

Das Wetter, in diesem Jahr nicht immer berechenbar, meinte es mit dem Obertshäuser Weinfest recht gut. An jedem der sechs Abende konnten die Besucher die guten Tropfen genießen, ohne nass zu werden. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Noch nie in den vergangenen acht Jahren besuchten so viele Menschen das Obertshausener Weinfest wie am vergangenen Freitag. Jürgen Hofmann vom Kulturamt und Jürgen Krapp von den Weinfreunden errechneten den Rekord auf dem Festplatz Vogelsbergstraße, rund 3.000 Gäste genossen an diesem Abend die angenehme Atmosphäre bei guten Tropfen.

Dazu herrschte an fast allen Tagen dank engagierter Bands eine mitreißende Stimmung. Zum Finale holte Lokalmatador Norbert Heil vom Duo Chic wieder Talente aus dem Publikum auf die Bühne, darunter den Winzermeister und Fan der Kastelruther Spatzen Rudolf Dentzer. Auf dem Basketballplatz tanzten Besucher, Kinder kreisten mit Rollern über den Asphalt. Der Hügel am anderen Ende der Festmeile war am Wochenende mit Jugendlichen bevölkert, auch sie schätzten die Begegnungen in lauer Sommernacht.

An Donnerstag und Sonntag unterbrachen die Veranstalter die Weinseligkeit mit dem Lärm von Fußballspielen. Zwischen den Weinständen waren Flachbildschirme installiert, der Ton wurde auch mit der Bühnen-Anlage über den gesamten Platz verbreitet. Einige Besucher waren in Mannschaftstrikots erschienen, mit Nationalfarben auf Backen, Hüten und Schals.

Hochbetrieb vor den EM-Spielen

Die Winzer und Wirte an den Ständen hatten während des fragwürdigen Angebots so gut wie keine Kundschaft. Kein Grund zu jammern, das Geschäft sei am frühen Abend sehr gut gelaufen. Organisator Hofmann meinte, auch ohne den Aufwand der Fernseh-Show wären nicht mehr Gäste gekommen. Wegen des Sport-Spektakels war das Fest um einen Tag verlängert worden.

„Das Miteinander der Kollegen ist perfekt“, meinte der heimische Händler Hugo Beutler-Torkler, „man kennt sich“. Auch das Gelände sei ideal, Bäume und Bebauung bilden einen „geschlossenen Charakter“, Burg, Fachwerk oder eine historische Kulisse brauche man nicht, lehrte ihn die Erfahrung. „Wichtig ist eine gute Erreichbarkeit für Besucher und Beschicker, und die ist in Obertshausen perfekt“, sagte der Experte.

Fest für die Familie

Interessant sei, dass fast täglich viele junge Leute und Familien mit kleinen Kindern kamen. Weinfreund Krapp meinte, dass der spätere Termin im Juli auch nächstes Jahr von den vorausgehenden Festen in der Region vorgegeben werde. Fürs zehnte Weinfest möchte er dann die Deutsche Weinkönigin gewinnen.