Bunte Tücher wirbeln herum Oster-Ferienspiele in Obertshausen: Zirkus in der Manege

Beim Zirkus Jubeltrubel entdeckten die Pädagogen in den Osterferien viele Talente unter den 90 Mädchen und Jungen. Einige von ihnen ganz in Schwarz und mit neonfarbenen Hüten bewies auf großen Gymnastikbällen Körperbeherrschung. Foto: pro

Obertshausen (pro) – „Zirkus hab’ ich auch manchmal“, prahlt der Bürgermeister. Seine Version macht aber bestimmt nicht so viel Spaß wie die in der Mehrzweckhalle. Dort hieß es zum Abschluss der Oster-Ferienspiele „Manege frei“ für den Zirkus Jubeltrubel. So tauften die Kinder die zehnte Ausgabe der Vorstellung, organisiert von der Jugendförderung in Obertshausen und in der Schlossstadt.

14 Betreuer und das Duo von Rolls Toys verwandelten nicht einfach Schulkinder in Clowns, Artisten und Magier. Die Pädagogen entdeckten wieder ungeahnte Talente unter den 90 Mädchen und Jungen aus beiden Städten. „Hier klappt’s!“, würdigte Roger Winter die interkommunale Zusammenarbeit, und auch der Heusenstammer Rathauschef Halil Öztas freute sich über den Anklang des Projekts. Er lobte die Leiter Michael Jentzsch und Martin Kotzurek mit ihren Teams. Die gemeinsame Sache mache Spaß und solle auf anderen Ebenen der beiden Städte ausgebaut werden.

Zwei Dutzend junge Artisten formierten sich zum Auftakt zu immer wieder neuen Figuren, stemmen die Beine ihrer Kameraden, die sich mit den Armen auf den Schultern anderer Gruppenmitglieder stützen.

Nervennahrung und Sprungseile

Schließlich bildet die gesamte Gruppe eine Menschenpyramiden, die im farbigen Scheinwerferlicht und vor den schwarzen Vorhängen wie im „echten“ Zirkus aussieht.

In der nächsten Abteilung balancieren Schüler mit einer Art riesigen Tennisschläger über ein Drahtseil. Andere kurven mit Helmen auf winzigen Drahteseln und Einrädern um bunte Pylonen. Die „Magier“ tragen bunte Hüte und Tafeln mit einem Zahlenmeer in Händen. Ein Zuschauer soll eine Zahl notieren und sagen, auf wessen Tafeln sie steht: Es muss die 77 sein, finden die Rechenkünstler heraus.

Die nächsten Akrobaten schleudern mit einer Schnur Diabolos in die Höhe und fangen sie mit derselben wieder auf. Eine Schar ganz in Schwarz und mit neonfarbenen Hüten läuft auf großen Gymnastikbällen, dreht dabei noch Plastikteller auf Stäben, Tücher und Hula-Hoop-Reifen. Kletterer in gelben Warnwesten und mit Mexikaner-Hüten bewegen sich auf zusammengestellten Leitern und auf Stelzen, bilden mit ihren Geräten immer neue Formationen.

„Nächstes Jahr knacken wir die 100“

„Nächstes Jahr knacken wir die 100“, verbreitet Jentzsch Stimmung. Mit seinem Heusenstammer Kollegen Kotzurek dankte er den Helfern mit süßer „Nervennahrung“ und mit Sprungseilen, „um die Kalorien wieder abzutrainieren“. Eine der Mitarbeiterinnen ist Stephanie Reb. Sie war bereits 2007 dabei. Einige der Acht- und Neunjährigen der ersten Oster-Ferienspiele stecken heute in Abitur-Prüfungen und haben inzwischen schon als Betreuer während der Sommerferien mitgewirkt, weiß Stephi, Erzieherin in einer Grundschul-Betreuung.

In den Filmausschnitten des Zirkus’ von 2008 toben Kinder in Bayern-Trikots und T-Shirts der „wilden Kerle“ vor einem Vorhang in der Turnhalle der Rembrücker Matthias-Claudius-Schule. „Zu Beginn war Zirkus noch ganz neu in der Pädagogik“, resümiert Hagen Büchner von den Rolls Toys, „heute hat er Einzug in die Schulen gehalten“.

Bei der Jubiläumsfeier nach dem Programm üben sich viele Teilnehmer am aufgeblasenen Kletterberg. Einige Mädchen tanzen zur Musik vor der Bühne, die Eltern treffen sich am Kuchenbüfett im Foyer.