Behinderung hindert nicht an Turnierteilnahme Parcours und Weitwurf sorgen für Spaß in Obertshausen

Von mehreren Förderschulen im Kreis Offenbach kamen etwa 300 Mädchen und Jungen nach Obertshausen. Betreut wurden sie von Jugendlichen der Kerschensteiner-Schule. Foto: pro

Obertshausen (pro) - 300 Mädchen und Jungen trafen sich in der vergangenen Woche zu einem Turnier der ganz besonderen Art. Die Teilnehmer maßen sich auf einem Rolli-Parcours, in Gummistiefel-Weitwurf, in Bull-Riding, Kegeln und Klettern. Sie genossen die Angebote im Wahrnehmungszelt und verfolgten eine Tanzaufführung.

Die Aktiven kamen von fünf Förderschulen in Stadt und Kreis Offenbach, haben eine körperliche oder geistige Behinderung oder beides. Seit dem Start der Idee vor zwölf Jahren begleiten rund 250 Teenager von der Georg-Kerschensteiner-Schule (GKS) die Kinder und Jugendlichen mit Handicap. Ein Teil hilft seinen Schützlingen, die Aufgaben zu bewältigen, der andere packt an den Stationen des Spiel- und Sportfestes auf der Anlage an der Badstraße mit an.

Viele der „Schüler mit dem Förderschwerpunkt für körperliche und motorische sowie geistige Entwicklung“, wie sie im Amtsdeutsch heißen, sitzen in speziell angefertigten Rollstühlen. Andere plagen Spastiken, sie bewegen sich ungleichmäßig auf den eigenen Füßen. Viele können sich nicht äußern, doch die fröhlich-bunte Atmosphäre an den Spielstationen und die Nähe eines persönlichen Betreuers scheint ihnen Freude zu bereiten.

Initiative „Freunde für Freunde“ finanziert Treffen

Bei Sven Voigt, Sportkoordinator an der Kerschensteiner-Schule, hatten sich auch in diesem Jahr weit mehr Schüler für den Einsatz im Sportzentrum gemeldet, als benötigt werden. Die 150 Teenager, die einen Teilnehmer mit Handicap durch den Spielpark führten, hatten an dessen Schule hospitiert, wichtige Hinweise zur Behinderung und den richtigen Umgang erhalten. Dabei haben sie auch erste Kontakte zu ihren Schützlingen geknüpft.

„Viele wollen nach dem Schulabschluss ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) einlegen und interessieren sich für eine Stelle an einer der Schulen“, berichtete Voigt vom Erfolg der Aktion. Diesmal waren junge Leute aus den Jahrgangsstufen 11 und 12 sowie aus den Beruflichen Schulen dabei, weil die Klasse 13 im mündlichen Abitur steckte. Das Interesse für ein soziales Engagement sei nach wie vor hoch, bemerkte der Pädagoge.

Viele Unterstützer

Als Gastgeber leitete der Kreis Offenbach mit Marcel Subtil und Doris Krolikowski das Fest, bei ihr liefen die Fäden zusammen. Auch die Städte Offenbach und Obertshausen unterstützen das Projekt. Landrat Oliver Quilling und Bürgermeister Roger Winter eröffneten das bunte Treiben. Finanziell ausgestattet wird das Treffen von der privaten Initiative „Freunde für Freunde“ des Obertshauseners Eduard Schneider, Sportkoordinator der Offenbacher Schulen, sowie von vielen Sponsoren.

Mit dabei waren Schüler der Erich-Kästner- und der Janusz-Korczak-Schule in Langen, der Fröbelschule (Offenbach), der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule (Rodgau) und der Schule am Goldberg (Heusenstamm).