Der Seelsorger ist bekannt für frische Ideen und klare Worte. Die packte er zur fünften Jahreszeit in Reime. Darin grübelte er darüber, was er denn mit einem Lotto-Gewinn von einer Million Euro anstellen würde. Ganz standesgemäß beschrieb er eine Autobahnkirche an der Raststätte Weiskirchen, die er dem „heiligen Karawan“ weihen wolle, passend zur Babbscher-Kampagne „Aus dem Stau mit Helau“. Die „Kapell’“ wäre dann ein „neues Logstikzentrum“, das Temposündern wie Sonntagsfahrern offen stünde. Messe und Beichte wären möglich, aber „Punkte in Flensburg wegbeten“? Maria stünde als „Frau von Welt“ mit einer „Tasche von Picard“ am Altar. Daneben könne für „Hausen – schöne Perle an der Rodau“ geworben werden.
„Hausen first“
Klar, denn „wer Lämmerspiel kennt, für den ist’s überall schee!“. Da wolle keiner mehr „Reliquie gucke’“, denn es gelte – frei nach Trump –, „Hausen first“, („Hausen zuerst“). Schneider gab sich aber auch versöhnlich: „Die Leut’ entscheide’ selbst, was sie glauben.“ Wichtig sei, mit Verstand „Heimat in seiner Kirche zu finden“. Und: „Geld ist nicht alles“, schloss er, „Liebe sei es, die zusammenhält“. Die Babbscher in ihren karierten Hemden und Lederschürzen, rosa Garde-Kleidchen und Lederkappen trugen auch Fürbitten vor. Sie spielten in der Pfarrei-Band „Spontan“ mit und stellten die Messdiener, Mädchen, die in den blauen Uniformen der Tanzmariechen Leuchter trugen und die Gaben zum Altar brachten. Nach dem Gottesdienst lud die Pfarrgemeinde zum Sektempfang auf dem Kirchplatz ein, der ebenfalls Kirchenbesucher verband.