Kulturverein Megas Alexandros feiert im Kleinkunstsaal Die Pflege der Tradition

Der griechische Kulturverein Megas Alexandros weiß, wie man feiert und wie man Traditionen pflegt. Aus diesem Grund wird sich mehrmals im Jahr getroffen, um zusammen eine schöne Zeit zu verbringen. Foto: m

Obertshausen (m) – Ein wichtiger Brauch ist für alle Griechen der Anschnitt des Vassilopitakuchens. Dazu begrüßte der Kulturverein Megas Alexandros jetzt Pater Panagiotis von der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Offenbach-Tempelsee und Pfarrer Christoph Schneider von der katholischen Pfarrei Hausen segneten das Gebäck zu Beginn der Feier im Kleinkunstsaal.

Der Tradition folgend ist in einem Teil des Kuchens ein Goldstück eingebacken. Wer es findet, dem sei über das ganze Jahr Glück beschieden, heißt es. Im Bürgerhaus stieß Petros Georgakis auf die symbolische Einlage, für die er eine goldene Münze erhielt.

In der Vassilopita der Tanzkinder war Elisabeth Savvidou die Glückliche. Sie war schon als dreijähriges Mädchen in der Folkloregruppe aktiv und wurde im Januar 18 Jahre alt. Jetzt wünschten alle im Saal Elisabeth mit dem Fund für ihre Abiturprüfungen gutes Gelingen.

Die Münzen wurden von der Sparkasse Langen-Seligenstadt bereitgestellt.

Vorstandsmitglied Georgia Nastou betonte in ihrer Ansprache, dass sich die Griechen, die in Deutschland leben, „absolut integriert haben“. Trotzdem vergessen die Landsleute ihre Wurzeln nicht. Ein wichtiger Bestandteil sei ihr Glaube. Die Südeuropäer bewahren ihre Sitten und Gebräuche, „und das machen wir auch im Verein Megas Alexandros mit großem Erfolg, denn wir können immer viele Kinder mitziehen.

So werde die Tradition ohne Zwang weitergegeben“, unterstrich die Frau aus dem Führungsgremium. „Wir werden uns immer bei den Gründern des Vereins bedanken, die im kleinen Obertshausen diese brillante Idee hatten, uns Griechen zusammenzuhalten“, betonte Nastou weiter.

Der Vortrag des Abends beschäftigte sich mit der Familie als Institution, die in Griechenland auch sehr groß geschrieben wird, jedoch durch die Finanzkrise zu kippen drohe.

Der Sozialwissenschaftler Theodoros Daskaris aus Obertshausen schilderte, wie in seiner Heimat derzeit viele Familien leiden. Großeltern versuchen es aufzufangen so gut es geht. Die Arbeitslosigkeit führe dazu, dass Familienväter Kredite nicht mehr bedienen können.

„Junge Leute trauen den Weg in die Ehe nicht mehr. Hoffnungslosigkeit macht sich breit, die Sozialsysteme sind nicht so gut wie in Deutschland, da früher niemand einbezahlt hat“, erläuterte der Gast. Die Mitglieder hatten ein großes Büfett aus Spezialitäten ihrer Heimat zusammengetragen, Live-Musik regte zum Tanz an.