Frauenchor „Musica querbeet“ feiert 40-jähriges Bestehen in der Waldkirche Sprachspiele und einige Gesangsvorträge

Musica querbeet, der Frauenchor aus dem Hause Volkschor Germania Obertshausen, sorgte mit zahlreichen Liedern in der Waldkirche für Stimmung. Foto: m

Obertshausen (m) – So geht Jubiläum! Ohne Selbstbeweihräucherung, aber mit viel Selbstvertrauen. Das sprühte aus den Stimmen von Musica querbeet, dem 40-jährigen Frauenchor aus dem Hause Volkschor Germania Obertshausen. Die Damen und ihr Leiter, Musikdirektor Damian H. Siegmund, machen dem altehrwürdigen Namen des stolzen Vereins alle Ehre. Die bewährte Rezeptur heißt „Rebensaft und Ohrenschmaus“ und wurde am Sonntag in der Waldkirche gereicht.

Das Gotteshaus an der Schönbornstraße war bis auf den letzten Platz besetzt, die Sängerinnen hatten sich wirkungsvoll in Schale geworfen und ließen sich von gleich zwei charmanten Herren begrüßen, Hausherr und Pfarrer Michael Zlamal sowie der Hausener Vortragskünstler Oskar Mürell. Köstlich wie er mit ernster Mine Morgensterns Gedicht vom „Huhn“ in der Bahnhofshalle in der Sprechweise verschiedener Personen, vom General bis zum Lethargischen, vortrug. Das Publikum unterlegte die Nummer gar mit einem Rap-Rhythmus.

Für das Repertoire des Chors stand der Name Pate. Querbeet reichte es vom „Feuerstrom der Reben“ über „Wunder geschehn“ von 80er Star Nena und Udo Jürgens’ Seufzer „Ich war noch niemals in New York“ oder „Kauf dir einen bunten Luftballon“ aus den Zeiten des Wirtschaftswunders. Später bewährte sich das Ensemble mit internationalen Volksliedern und Gospeltakten. Freude am Gesang und Sicherheit strahlten die Solistinnen Silke Hilger und Tamara Schulze aus in Katja Ebsteins „Theater“ und den „guten Mächten“.

Tim Frühling, Schwiegersohn-Traum vieler Mütter und vom gebührenfinanzierten Rundfunk geförderter Wetterfrosch, verfolgte anerkennend das Programm der ersten Halbzeit. In der Pause zeichnete er seine Bücher, aus einer der Krimi-Komödien rezitierte er im zweiten Teil, plauderte vom Schreiben und von kuriosen Begegnungen mit Verlagsleuten. Der Sprecher warb so für seine verzwickten Fälle, die in Bad Hersfeld und im spanischen Inselleben spielen.

Die Kombination aus fröhlichem Gesangsvorträgen, Sprachspielen und kriminell-guter Unterhaltung stößt besonders bei der reiferen Generation auf ein wachsendes Interesse. Viele Besucher mag allein der Promi-Faktor angezogen haben, aber so haben die Veranstalter den Zeitgeist erkannt und bedient. Das enorme Engagement des Vorstands um seine rührige Vorsitzende Dagmar Kreis ist auf fruchtbaren Boden gefallen, vereint schmetterten Mitwirkende und Publikum zum stimmungsvollen Ausklang „Kein schöner Land“.