74 072 verliehene Medien im vergangenen Jahr Stadtbüchereien erfreuen sich großer Beliebtheit

Sie stellten die Bilanz der Stadtbüchereien vor: Christina Hellemann, Roger Winter, Heide Ottenroth und Anastasia Heimfeld (Schulpraktikantin). Foto: peba

Obertshausen (peba) – Wenn sich Kultur und Bildung in Zahlen messen lassen, dann hat Bürgermeister Roger Winter wahrlich Grund zur Freude. Denn der Jahresbericht der beiden Stadtbüchereien Hausen und Obertshausen bietet ein erbauliches Zahlenwerk.

Vorjahresniveau

Kurzerhand in die Stadtbücherei an der Tempelhofer Straße und damit in das passende Umfeld hatte Winter die Präsentation des Jahresberichtes verlegt. „Mit 74 072 verliehenen Medien in den beiden Büchereien in der Tempelhofer Straße 10 sowie in der Kirchstraße 2 bewegt sich die Zahl auf dem Niveau des Vorjahres“, informierte Christina Hellemann, Leiterin der Stadtbücherei Obertshausen. Bei näherer Betrachtung lasse sich allerdings ein Trend ausmachen, ergänzte Heide Ottenroth, die das Pendant in Hausen leitet: „Die im Sommer 2013 eingeführte Online-Ausleihe, kurz Onleihe genannt, über die neben E-Books auch zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften einsehbar sind, wird immer stärker angenommen.“

Allein im zurückliegenden Jahr habe sich das Aufkommen um 47 Prozent gesteigert und belaufe sich auf inzwischen 12,5 Prozent der Ausleihen. Dies übertreffe den hessenweiten Anteil um rund vier Prozentpunkte. Mit Zuschüssen des Landes Hessen in Höhe von 12 500 Euro wurden an beiden Standorten zu etwa gleichen Teilen alte Medien ausgetauscht und ersetzt. Ausgeweitet wurde der Bestand an Medien, die das Erlernen der deutschen Sprache fördern, darunter Sprachkurse, Bildwörterbücher, Texte in einfachem Deutsch und Wörterbücher, vor allem in persischer und arabischer Sprache.

Zahlreiche Flüchtlinge würden die Räumlichkeiten als Lern- und Rückzugsort nutzen, andere wiederum würden die Medien ausleihen. „Inzwischen sind beide Büchereien bis an ihre Kapazitätsgrenze gefüllt und erlauben keine Erweiterung des Bestandes“, bedauerte Hellemann.

Projektgruppe

Während in Hausen rund 24 000 Medien ausgeliehen werden können, sind es in Obertshausen 20 000. Drei Festangestellte, verteilt auf zweieinhalb Stellen, werden von fünf Aushilfen während der Öffnungszeiten unterstützt. Bei den elektronischen Medien seien Spielfilme für Kinder und Erwachsene der Renner. Mit 110 Veranstaltungen, darunter Vorlese- und Bastelnachmittage, Besuche von Kita-Gruppen und Führungen für Grundschulen, wurde die Rekordzahl aus dem Jahr 2013 eingestellt.

Angesprochen auf den im städtischen Haushaltsplan beschlossenen Abbau von Doppelstrukturen, der auch die städtischen Büchereien betrifft, verwies Winter auf eine Projektgruppe, zu der neben Fachbereichsleiter Jürgen Hofmann auch Hellemann und Ottenroth gehören. Diese soll ein Konzept erarbeiten, das möglichst viele Interessen berücksichtigt.

„Ziel ist es, einen möglichst großen Bestand an Medien anzubieten und trotzdem ein gut erreichbares Angebot für die Bevölkerung in beiden Stadtteilen zu ermöglichen“, gab Winter einen vielversprechenden Blick in die Zukunft.