Es war Michael Möser, der Erste Stadtrat, der vor den Augen mehrerer hundert Fastnachter vor dem Rathauseingang seine unauffällige Übergangsjacke öffnete. Darunter hat er die zum Wamst zusammengepresste blaue Schürze überm rot karierten Oberhemd verborgen, Zeichen für die Angreifer. Der Tanzsport- und Karnevalsverein „Die Elf Babbscher“ hatte wieder zum Sturm auf die Verwaltungshochburg geblasen.
Dazu haben sie ordentlich Anlauf genommen, zwei Jahre und zwei Kilometer, von der Sporthalle Rodaustraße durch den alten Ort und die Seligenstädter in die Schubertstraße. Auch für die vieler Feste entwöhnte Bevölkerung auf den Gehwegen ein Vergnügen. Rechtzeitig hatte auch Petrus seine Regenpforten geschlossen, allein die feuchte Kälte ließ das Publikum im Laufe des zweistündigen Programms unter freiem Himmel schrumpfen.
Dabei hielten die Babbscher mit Speisen und Getränken Stärkung für Leib und Stimme bereit, Garde-Eltern boten Kaffee und Kuchen feil, weitere Helfer andere wärmende Flüssigkeiten. Nicht zu vergessen die Icebreakers, das Gebläse der Offenbacher Stadtgarde. Später bewegten die Nodebabbscher die Zuschauer vorm Rathaus.
Auf der Bühne schwangen die Blue Dragon Flies erstmals in der Kampagne die Beine, die Jüngsten unter den Garde-Mädchen. Später zeigten die Blue Magic Teens eine Choreographie von sportlichem Charakter. Babbscher-Chef Andreas Murmann erinnerte in seinem Protokoll an die Fehlleistungen Berliner und internationaler Politik: „Da möcht’ man, weltweit wie in Hessen, das letzte Jahr grad nur vergessen.“
Dann bliesen Bridget und Edward zum Sturm. Baron und Bürgermeister verglichen sich mit Joe Biden, schimpften gemeinsam gegen die Unfähigkeit der Behörde Hessen Mobil, die Verbindung nach Lämmerspiel wieder herzustellen. „Die Amis bringen Pontons“, schlug der Babbscher schließlich vor.
Den Rathausschlüssel aber gewannen die Regenten nur, weil Stadtrat Möser einer von ihnen ist. Und das feierte die Gesellschaft zünftig mit Polonaisen durch die Verwaltung und Tanz uff de’ Gass’!
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