Darmstädter Fachfirma im Einsatz Suche nach Kampfmitteln im Obertshausener Wald

Den Warnhinweis sollten alle sehr ernst nehmen. Von den Überresten des Zweiten Weltkriegs geht eine echte Gefahr aus. Foto: Stadt Obertshausen/p

Obertshausen (red) – Sie schlummern im Erdreich – still und unbemerkt: Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg. Auch Jahrzehnte später ist die Gefahr immer noch existent. „Achtung: Verlassen der Wege verboten! Explosionsgefahr“ steht auf den Warnschildern, die die Stadt Obertshausen am Waldstück gegenüber des Gewerbegebiets Herbäcker angebracht hat. Doch der Sicherheitshinweis wird nicht immer beachtet.

Die Sondierungsmaßnahmen, um das 21 Hektar große Areal wieder sicher zu machen, sind nicht einfach. Ein Kostenvoranschlag zeigte, dass die Stadt Obertshausen für das Absuchen und Abtragen des gesamten Geländes 600.000 Euro aufbringen muss. Gestrüpp und Unterholz machen die Suche äußerst aufwendig und zeitintensiv. Sukzessive suchen Fachleute das Gebiet ab. Nun geht es wieder einen Schritt vorwärts: Seit Montag, 27. November, nehmen sich Mitarbeiter einer Darmstädter Fachfirma das nächste Teilstück vor. „Raketen, Munition und kleine Handgranaten haben die Fachleute bei vergangenen Sondierungsmaßnahmen schon gefunden“, informiert Cornelia Knoke, neue Leiterin des Fachbereichs Bürger, Ordnung und Verkehr im Hausener Rathaus.

Weitere Warnschilder

Trotz Warnschildern, die darauf hinweisen, auf den Wegen zu bleiben, spielen Kinder und Jugendliche im Wald. Die Bereiche mit den Bombentrichtern nutzen sie sogar als BMX-Bahn. Diese Beobachtung mussten jüngst die Fachleute bei ihrem Einsatz machen. „Die Gefahr ist noch nicht vorüber, eine Freigabe des Geländes kann jedoch erst nach kompletter Überprüfung erfolgen“, sagt Erster Stadtrat Michael Möser. Er appelliert auch an die Vernunft von Spaziergängern und Waldbesuchern: „Solange die Sondierungsmaßnahmen noch nicht abgeschlossen sind, sollte man das Gebiet besser meiden.“ Außerdem sollten Eltern unbedingt ihre Kinder über die Gefahren aufklären.

Derzeit suchen die Verantwortlichen im Obertshausener Rathaus nach Möglichkeiten, das Gebiet für die Zeit der Sondierungsmaßnahmen weiter abzusichern. Weitere Warnhinweise sollen angebracht werden.