Spanisches Waldfest lockt einmal mehr hunderte Besucher auf den Waldfestplatz Südländische Atmosphäre mit kulinarischen Spezialitäten

Gute Musik, tolles Wetter und Köstlichkeiten von der iberischen Halbinsel lockten auch in diesem Jahr viele Besucher zum Sportzentrum. Foto: m

Obertshausen (m) – Roberto „Applausen Sie“ Moreno und sein kreativer Kopf am Schlagwerk, Ralf Petersen, gaben wieder den Ton an: Mit leidenschaftlicher Musik zogen sie am Samstagabend erneut Hunderte auf den Waldfestplatz am Sportzentrum. Der spanische Elternverein unterstützte als Gastgeber die südländische Atmosphäre mit kulinarischen Spezialitäten von der iberischen Halbinsel.

Schon traditionell traf sich zum Auftakt vorm Holzfass viel Polit-Prominenz. Reiner Strohfuß von der Brauerei aus Babenhausen hatte den Anstich vorbereitet, und neben Bundes- und Landtagsabgeordneten, Stadtverordneten und -räten schwang diesmal Alvaro Trejo Gabriel Y Galan den Hammer, der spanische Generalkonsul aus Frankfurt. Mit einem einzigen Schlag verewigte er sich in der Waldfest-Chronik, die seit rund 30 fortgeschrieben wird!

Auch der hohe Gast selbst staunte nicht schlecht. In seiner dreijährigen Amtszeit habe er im Saarland, in Rheinland-Pfalz oder in Hessen noch keine vergleichbare Veranstaltung seiner Landsleute erlebt, kein Fest erreichte die Dimensionen des Waldfestes in Obertshausen. Zudem gilt die „Asociacion de Padres de Familia“ (APF) als einer der stärksten Kulturvereine mit spanischen Wurzeln.

Bis in den frühen Morgen genossen diesmal fast 2.000 Freunde der südländischen Lebensart das größte Vereinsfest in der „liebenswerten Kleinstadt“. Es stößt jedoch an seine Grenzen.

Bereits im vergangenen Jahr musste die „Asociacion“ auf den zweiten Festtag verzichten. Der Frühschoppen mit Tom Jet und die Auftritte von Folkloregruppen aus den eigenen Reihen wurden abgesagt, die erforderlichen Helfer waren einfach nicht mehr zu gewinnen, erklärte Vorsitzende Marcia Salem Rodriguez.

Jetzt hat sich die Situation weiter zugespitzt, verdeutlich die Kolumbianerin.

Der Elternverein zähle nur noch 60 erwachsene Mitglieder, fast 100 werden allein an Kassen, Theken und für die Zubereitung der typischen Speisen benötigt. Dazu hatte schon Luis Galvez, der APF-Ehrenvorsitzende und Initiator des Vereinsrings, vor einigen Jahren andere Vereine mit ins Boot geholt. Diesmal packten Aktive von Teutonia Hausen, Feuerwehr Obertshausen, Junger Union, FC Croatia und Event-Kultur-Club Just4Fun mit an, denen die Spanier im Gegenzug bei ihren Feten helfen. Aber es reicht einfach nicht. Der Festausschuss hatte auch erneut mehr der kostbaren Weine aus den Anbaugebieten Rioja und Valdepenas geordert, mehr des gefragten Serrano-Schinkens, der auf „Platas combinadas“ mit Schafskäse, Chorizo-Wurst und Oliven gereicht wurde. Neun riesige Paellas brodelten unter der Regie von Antonio Arenas, jeweils drei parallel. Auf der anderen Seite der Tischreihe standen die Fans der spanischen Küche, warteten geduldig in einer langen Schlange.

Roberto Moreno und sein Kompagnon heizten die Stimmung mit feurigen Rhythmen aus dem europäischen Süden, aber auch aus Lateinamerika ein. Der Vollblut-Musiker beherrscht einfach alle Stile, und mittendrin erklingt sein Lieblingsschlager nach eigenem Arrangement, „Verdammt, ich lieb dich“.

Jetzt hoffen die Spanier, dass sich vielleicht ein paar der begeisterten Besucher für ein aktives Mittun gewinnen lassen. Dann wäre die Zukunft des schönen Brauchs gesichert.