Event-Kultur-Club organisiert Benefizkonzert für Geflüchtete Den Text verinnerlicht

Zur Zugabe aufgefordert: Die Band Eyszeit begeisterte das Publikum des Benefizkonzertes auf der Sportanlage der Turngesellschaft Hausen.

Obertshausen –-„Sonne in der Nacht“, Tabalugas Geständnis „Ich wollte nie erwachsen sein“ und „Über sieben Brücken musst du geh’n“, ursprünglich von Peter Maffay gesungen. Und wer die Augen zu machte und der Musik ein paar Takte lauschte, konnte tatsächlich den Eindruck gewinnen, dass der Sänger vor ihm steht. Reiner Vogl gilt nicht zufällig als einer der talentiertesten Imitatoren des gebürtigen Rumänen. Davon konnten sich rund 70 Besucher des Benefizkonzertes auf der Sportanlage der Turngesellschaft Hausen überzeugen. Der Eintritt sowie der Gewinn aus dem Verkauf der Getränke floß an die Hilfe der Stadt Obertshausen für Menschen aus der Ukraine.

Dabei verzichtete die Band Eyszeit aus dem Main-Kinzig-Kreis auf ihre Gage. Präsentiert wurden die Musiker vom Event-Kultur-Club Obertshausen (EKC). Zudem betrat auch die Gruppe Love Ashbury für den guten Zweck die Bühne an der Aachener Straße und spielte rockige Musik sowie instrumentale Stücke. Beide Formationen genießen landesweit große Anerkennung.

Im Publikum, dass sich im Biergarten und an der Außentheke verteilte, befanden sich insbesondere Vertreter jener Jahrgänge, die mit den interpretierten Hits aufgewachsen sind. Doch auch die Mitglieder des gastgebenden Vereins lauschten der Musik.

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Wobei sich die Maffay-Titel weniger zum Tanzen, dafür jedoch zum Schwenken mit Feuerzeug und Handy-Lichtern eigneten. Dabei hatten die Fans des Sängers freilich keine Mühe, die bekannten deutschsprachigen Stücke mitzusingen. Die Distanz zwischen der in stimmungsvolles Licht getauchten Bühne und dem Publikum verkürzte Reiner Vogel, indem er die Zuhörenden auf dem Rasen an den Bühnenrand bat oder selbst mit dem Mikrofon auf sie zuging. Von der Band Eyszeit zeigte sich das Auditorium indessen so begeistert, dass es die Gruppe nicht ohne Zugabe ziehen lies.

Allerdings kamen zu dem Benefizkonzert weniger Menschen, als sich die Organisatoren erhofft hatten. Und so zeigte sich der EKC-Vorsitzende Michael Fischer etwas enttäuscht darüber, dass nicht mehr Anhänger von Maffays Musik und harten Rock-Rhythmen den Weg in den Hausener Norden gefunden hatten. „Der Eintrittspreis in Höhe von 20 Euro hat vielleicht manche abgeschreckt“, analysierte der Sprecher selbstkritisch. „Aber die zwei hochkarätigen Bands sind das Geld auf jeden Fall wert“, ist er sich auch rückblickend sicher.

Zu den kompromisslosen Unterstützern zählte Bürgermeister Manuel Friedrich, der das unermüdliche Engagement des Clubs für die Bereicherung der Kulturlandschaft in Obertshausen wiederholt lobte. Vor allem der Einsatz für Geflüchtete sei vorbildlich.

Von Michael Prochnow