Gaudi, Festgottesdienst und mehr beim Pfarrfest Trachten-Trubel im Pfarrgarten

Vor allem junge Leute folgen dem Trend, Trachtenmode aus dem Nachbarland zu tragen. Foto: m

Obertshausen (m) – Aus Hoffnung wird Halt, das ermögliche der Glaube, „mag er auch so klein sein wie ein Senfkorn.“ Pfarrer Norbert Hofmann stellte das Evangelium vom Tage in den Mittelpunkt seiner Predigt am Pfarrfest-Sonntag. „Winzig klein und dennoch wird es zum großen Baum“, konnten die Gottesdienstbesucher mit einem Korn in der Hand erahnen. Ähnlich ist das auch mit der Gaudi im Pfarrgarten: Der Trachten-Trubel fing vor ein paar Jahren klein an und ließ am Samstag das Zelt wackeln.

Die Gaudi hat sich nach einem Anlauf über mehrere Jahre jetzt etabliert. Neben den heimischen genießen jetzt auch zahlreiche auswärtige Gäste die überschäumende Stimmung in volkstümlichen Gewändern. Und vor allem junge Leute folgen dem Trend, Trachtenmode aus dem Nachbarland zu tragen. Mit Heimatklängen, deutschen Schlagern und Evergreens gewann die junge Band Franken Fieber am Samstagabend bis weit nach Mitternacht alle Generationen.

Am Sonntag entzündeten Mitglieder der Katholischen Jugend und des Förderkreises der KJO Flammen vorm Schwesternhaus. In einem offenen Metalltopf verwandelten sie über dem Feuer Maiskörner in Popcorn. Pfarrer Hofmann dankte Stephanie Heßmer, die zehn Jahre dem Verein der Unterstützer der Angebote für Kinder und Jugendliche vorstand „und so auch den Glauben geteilt“ habe. Die Mädchen und Jungen luden vor einer Zeltlager-Unterkunft auch zum Basteln ein.

Erzieherinnen der katholischen Kindergärten Herz Jesu und St. Thomas Morus starteten auf der Kita-Terrasse an der Kirchstraße Spiele für den Nachwuchs. Zum Pfarrfest-Programm zählte auch ein Auftritt der bolivianischen Folkloregruppe Pachamama, die sich ebenfalls zu den Pfarreien zählt. Außerdem lockte die traditionelle, üppige Tombola mit zahllosen kleinen und großen Preisen. Pfarrer Norbert Hofmann erläuterte im Festgottesdienst, dass es Jesus in dem Gleichnis mit dem Senfkorn „nicht um ein Stück Leben, sondern um das Leben insgesamt“ gehe. Der Seelsorger rief Gegensätze vor Augen, die in der Heiligen Schrift eine große Rolle spielen: Da wird geben statt nehmen gefordert, lieben statt hassen, vergeben statt verurteilen, sterben um zu leben - wie das Korn, das zunächst in der Erde verschwinden muss, um reiche Frucht zu bringen.

Jesus spreche vom Unerwarteten, zeige, dass Gott „ganz anders ist und anders handelt als die Menschen“ und „Aha-Effekte“ auslöse: Sein Handeln sei zwar „überraschend, aber doch stimmig“. Es lehre beispielsweise, „nur wenn ich nachsichtig bin, kann ich bei Gott mit Vergebung rechnen“. Und: „Glaube ist uns von Gott geschenkt.“ Christen sollen diesen Glauben teilen, weiter schenken. Immer wieder werde dem Pfarrer bestätigt, wie einladend und vielfältig die Obertshausener Gemeinden mit ihren liturgischen und geselligen Angeboten seien. So möge der „Funke des Glaubens und der Hoffnung“, sei er auch noch so klein, auch bei der Feier überspringen. Dazu verhalf auch die Band Nova Musica, die den Gottesdienst in der Herz-Jesu-Basilika mit modernen Rhythmen mitgestaltete. Und das Pfarrfest selbst natürlich, das viele persönlichen Begegnungen bei freundschaftlicher Geselligkeit im Zelt und unter freiem Himmel eröffnete.