St. Josef feiert mit bekannten und neuen Gesichtern das Hausener Pfarrfest Traditionen und frische Ideen verbinden

Pfarrer Christoph Schneider sorgte bei der Eröffnung des Festes unter dem Kirchturm für einen Bierregen. Das kleine Missgeschick trübte die Stimmung jedoch nicht. Foto: m

Obertshausen (m) – „Er hat uns begrüßt, Mut gemacht und in alle Welt geschickt.“ So erinnerte sich der Apostel Bartholomäus an die erneute Begegnung mit Jesus Christus. Zum Auftakt des Hausener Pfarrfests war Markus Buhro in die Rolle des Jüngers geschlüpft. „Verstanden haben wir das damals nicht“, gestand er im Freiluft-Gottesdienst hinterm Pfarrer-Schwahn-Haus. Aber er folgte dem Auftrag, zu den Menschen zu gehen. „Ich kann gar nicht anders“, erklärte Bartholomäus noch seine Begeisterung für die Verkündigung der frohen Botschaft, und darin sahen die Christen unterm Kirchturm von St. Josef auch für sich einen Auftrag. Seit mehr als 60 Jahren wird Ende August an der älteren der beiden Pfarrkirchen gefeiert, doch der Gemeinde gelingt es immer wieder, die große Tradition mit frischen Ideen zu verbinden. So beginnt das Fest heuer in einer sehr familiären Atmosphäre. Am Ende des Gottesdienstes stellten sich drei Gruppen Jugendlicher vor, die sich auf den Weg zum Empfang des Firmsakraments eingelassen haben. Diakon Andreas Quandt stellte die Teenager vor, die von der Gemeinde begleitet werden sollen, wenn sie über Sinn und Ziel des Lebens nachdenken und den Glauben näher kennenlernen. Diese Annäherung funktionierte bereits anschließend beim Picknick unter dem alten Kastanienbaum. Gebäck nach schlesischem Rezept machte die Runde, eine Schüssel mit Brezeln wurde herumgereicht. Salat, Hartwurst und Käse stand zum Kosten bereit, viele Besucher hatten Leckereien zubereitet und mitgebracht. Bier und Limo gab es am Abend gegen eine Spende. Viele bekannte Gesichter saßen an den Garniturtischen, aber auch einige neue Gemeindemitglieder waren der Einladung des Pfarrgemeinderats gefolgt. Und genau das ist dem Gremium wichtig: das Miteinander, der Austausch und die Begegnung mit neuen Nachbarn, die vielleicht noch keinen Anschluss gefunden haben. Diese Offenheit zeigte die Gemeinschaft auch mit Fahnen aller Herren Länder, die über dem Eingang zum Garten wehten. An diesem Ort fiel am Samstagabend auch der gesellige Startschuss, Pfarrer Christoph Schneider eröffnete die Feier mit einem ziemlich spritzigen Bieranstich. Kundige Räte hatten die Lage und die Gläser schnell im Griff, zapften die erste Runde Freibier. Auch der Frauenchor Canto Felice der Sängervereinigung Hausen sprühte, und zwar vor Begeisterung für Abba. Mit ihrer Leiterin Pavlina Georgiev erinnerten die Sängerinnen in Glitzerkleidern an die schwedische Pop-Band.

Für ganz andere Takte gewannen die Heusenstammer Kaffkinner am Abend die Gäste. Das junge Trio um Texter und Sänger Timo Hartmann verpackte Erfahrungen aus dem Alltag in Mundart, begleitete die eigenen Melodien an Cajon und Kontrabass, besang „Flaaschworscht“ und „Linsesupp“, aber auch Frieden, Liebe und Trauer, „Schuhe shoppen“ und „Is mir egal“. Nach dem Festgottesdienst in St. Pius glänzte am Sonntag auch die Speisekarte international. Die Paella der spanischen Christen ergänzte die Palette an Grill, Getränketheke, Weinstand, Kuchentheke und Äppler-Zelt. Das Blasorchester der TGS Hausen untermalte den Frühschoppen, ein Bücher-Flohmarkt öffnete und Lose für die riesige Tombola wurden feilgeboten. Kinder ließen sich schminken und spielten mit Mammut-Mikado.

Für das Pfarreiprojekt im indischen Bolpur, einem Städtchen im Norden von Kalkutta, bot der Eine-Welt-Kreis fair gehandelte Waren.

Dort fördert die Gemeinde weiterhin ein Kinderkrankenhaus und die Bewohner des Umfelds, unterstützt Anbau und Zubereitung heimischer Gemüse, Gewürze und Früchte.