„Wir gedenken der armen Obertshäuser, die noch nie im Leben einen Kerbborsch hatten“, fuhr der Zeremonienmeister fort. 2018 konnte eine „höhere Macht das Kerbtreiben vor St. Thomas Morus nicht mehr ansehen, hat mit Regen den Spuk beendet“. Vielleicht war’s Lourdes-Wasser?
Der Borsch erinnerte auch daran, dass der Männerchor der Sängerlust zu Grabe getragen wurde. Wettstreite, Wein, Weib und Gesang gab’s, doch keinen Nachwuchs. Ehrenbürgerin Heide Heß wurde „nicht ans Bundesverdienstkreuz genagelt, sondern im Sitzungssaal aufgehängt“, trug Kleinschmitt weiter vor. Dort haben die Sternsinger „Enormes geleistet“, nämlich mit Weihrauch die Brandmeldeanlage ausgelöst und so „schon im Januar Beamte aus dem Winterschlaf geweckt“. Nach der Bürgerbefragung wollte keiner „längerfristig“ auf den Alten Friedhof. Durch die vielen Baustelle, klagte der Herrscher, ging manchmal gar nicht‘s mehr - nur zu Fuß „ging‘s“! Durch den Festzug an Pfingsten gelangte so mancher Zugteilnehmer in fremde Gefilde, so „erstmals durch die Forststraße“. Der Cadillac mit den Alt-Bürgermeistern musste geschoben werden, doch, „altgediente Politiker kennen sich mit Schiebung aus“.
Der „Pilgerbrot-Backofen“ in Pfarrer Hofmanns Garten stellte sich als Lourdes-Grotte heraus, der Bürgermeister-Kandidat der SPD könnte tatsächlich bald „partei-los“ sein, mache sich als Marathonläufer „auf und davon, wenn‘s brenzlig wird“. Ein Trauerredner habe „beste Voraussetzungen für die Einbringung des städtischen Haushalts“ und der regierende Roger Winter habe „eventuell festgestellt, dass das Amt mit viel Arbeit verbunden ist“.
Die Männer schworen vor dem verblichenen Regenten schließlich, „nie mehr zu trinken – als der Kerbborsch erlaubt“. Und die Frauen gelobten, sie dabei zu unterstützen.