Lesenächte in der Stadtbücherei sind ein echtes Abenteuer Übernachten zwischen Bücherregalen

Das Nachlager zwischen den Bücherregalen gehört zum Abenteuer Lesenacht dazu – und bleibt in Erinnerung. Hier haben es sich Schülerinnen und Schüler der Klasse 3c der Sonnentauschule gemütlich gemacht. Foto: Stadtbücherei Obertshausen/p

Obertshausen (red) – Über Nacht in der Bücherei sein und die ganze Nacht lang schmökern – dies machen die Lesenächte der Stadtbücherei Obertshausen möglich. Bereits seit 2010 kommen regelmäßig Schulklassen der dritten und vierten Klassen zu Lesenächten in die Stadtbücherei an der Kirchstraße. So fanden schon zahlreiche Märchennächte, Indianernächte, Ritternächte und andere Themenächte statt. In diesem Schuljahr stürmen sämtliche dritte Klassen der Sonnentauschule die Bücherei, um dort zu übernachten.

Den Beginn machten im März die Schüler der Klasse 3b. Sie hatten sich das Thema „Weltall“ ausgesucht. An sechs Stationen lösten sie Aufgaben wie das Sortieren der Planeten, das Zeichnen von Sternbildern oder Suchaufgaben im Internet. Umrahmt wurde das Programm von dem Buch „Käpt’n Kaos und die Schoko-Aliens“ von Thomas Klischke, das von der Büchereileiterin Christina Hellemann abschnittsweise vorgelesen wurde – der Rest des Buches wird dann in der Schule fertig gelesen.

Um die Olchis aus der Feder von Erhard Dietl ging es bei der Lesenacht der Klasse 3c. Die Kinder mussten sich zum Beispiel eine neue Strophe für das Olchi-Lied ausdenken und in Disziplinen wie Joghurtbecherwerfen oder Klorollenstapeln messen. Dabei schafften es Leonie und Melanie, elf leere Rollen übereinander zu stapeln und waren damit die unangefochtenen Meisterinnen. Zudem wurden zahlreiche Olchis gebastelt und natürlich Olchi-Geschichten vorgelesen.

Die Jungen und Mädchen der Klasse 3a haben sich für eine Gruselnacht entschieden. Sie haben das große Abenteuer noch vor sich und werden im Juni in der Bücherei übernachten. Dabei wird es um Themen wie Vampire und Fledermäuse gehen und natürlich werden auch die Gruselgeschichten nicht zu kurz kommen.

Das Aufregendste an den Lesenächsten ist aber immer das Aufschlagen des Nachtlagers zwischen den Bücherregalen. Bis tief in die Nacht wird getuschelt und mit Taschenlampen gelesen, Nachschub gibt es ja genug. So schaut man morgens beim Frühstück, dass von den Eltern organisiert wird, in zahlreiche müde aber glückliche Gesichter. Dass diese Veranstaltungen einen bleibenden Eindruck hinterlassen, merkt Bücherei-Leiterin Christina Hellemann, die jedes Mal mit in der Bücherei übernachtet, wenn inzwischen 18-jährige junge Erwachsene sie ansprechen mit Sätzen wie „Wissen sie noch, wie wir mit der Klasse in der Bücherei übernachtet haben?“