50 Jahre Volksbildungswerk Obertshausen Vbw ist der „lebendige Beweis, dass Menschen gerne lernen“

In der Gründungsversammlung des Vbw 1967 saßen neben Rainer Klohoker, Arnd Middelmann und Walter Kretschmer auch die Dozenten Sigurd Wißmann, Volker Lotz, Charlotte Bergmann, Johanna Prosek, Dr. Ferdinando Tallerico, Ulrich Schmitz, Gabi Picard, Gabriele Haag, Irmela Merget, Helga Frack, Claudia Werner, Doris Keller, Gerhard Gloser, Sigrid Hamon, Margarete Krause, Gerhard Keller, Robert Jäger, Manfred Ester und Inge Klohoker. Text/Foto: m

Obertshausen (m) – „Die Arbeit war oft nicht leicht“, blickte Vorsitzende Heide Heß zurück auf 50 Jahre Volksbildungswerk (Vbw). „Aber viele Menschen haben immer wieder geholfen, weiterzumachen“, dankte sie Landrat Oliver Quilling als Vorsitzenden der Kreis-Volkshochschule, Bundes- und Landtagsabgeordneten und vielen Kommunalpolitikern. Und natürlich den Schulen: „Die Volkshochschule ist auf Asyl angewiesen“, doch die Unterkunft in den Klassenräumen klappe sehr gut.

Das Vbw habe die Stadt nachhaltig bereichert. Aus kleinsten Anfängen habe sich der Verein bis zur heutigen Größe entwickelt. „Wissen ist Macht“, betonte die Vorsitzende und verband das Volksbildungswerk mit Weltoffenheit, Perspektiven und Gruppendynamik. Das „angestaubte Image“ von Näh- und Strickkursen sei einem Angebotspaket gewichen, das jedem Weiterbildung ermögliche.

1988 ging die Musikschule an den Start, und beide, Bildung und Musik, „passen wunderbar zusammen“. Das belegte das Vbw auch mit Bildern und Film im Foyer sowie mit einer informativen Festschrift.

Zwang zum Sparen ist ein Problem

Ein großes Problem stelle jedoch die finanzielle Seite mit steigenden Kosten dar. Dabei baut Heide Heß erneut auf die Politik – und das Ehrenamt. Pfarrer Norbert Hofmann erinnerte, dass sein Vorgänger Emil Neidig und der damalige Kolping-Vorsitzende Walter Kretschmer die Kirche in dem neuen Trägerverein vertraten. Luis Galvez gratulierte im Namen des Vereinsrings und erinnerte, dass von den 250 Veranstaltungen heimischer Vereine pro Jahr viele durch Ensembles der Musikschule bereichert werden.

Laut Landrat Oliver Quilling sei es „immer gelungen, den Bedarf zu erkennen, moderne Angebote im Programm zu haben“. Der Erfolg der Einrichtung sei der „lebendige Beweis dafür, dass Menschen gerne lernen“. Im Kreis besuchen 35.500 Teilnehmer fast 3.300 Kursen an 13 Volkshochschulen, in Obertshausen schrieben sich 2.358 Leute in 192 Lehrgänge ein. Ergibt 270 Unterrichtsstunden pro 1.000 Einwohner im Kreis – hessenweit sind’s nur 221. Quilling überreichte Schecks von der Sparkasse und seiner Behörde.

Bürgermeister Roger Winter erinnerte, dass über den Jubilar zahlreiche Einwohner ihren Horizont erweitert und Kontakte geknüpft haben. Der Vorstand habe mit neuen Themen, Schwerpunkten und Veranstaltungsformen stets „eine gute Nase bewiesen“. Auch der Rathauschef bedauerte die Sparzwänge, doch „wir sind auf einem guten Weg“, kündigte er an. „Bildung ist kein Luxus, sondern der Schlüssel zum Erfolg“. Winter nannte die Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge, aber auch Rhetorikkurse auch für Politiker. So sei die Zukunft des Vbw vielversprechend, „auch noch in 50 Jahren“.

Mit Beiträgen kündeten mehrere Gruppierungen von der Vielfalt des Angebots. Der Jugendchor 2000 der Sängerlust mit seinen Wurzeln im Vbw schuf festliche Stimmung, ebenso das Saxofon-Ensemble und die Band „A Tip To Accordance“ aus den Reihen der Musikschule. Ballett-Mäuse und Qi-Gong brachten Anmut und Entspannung auf die Bühne. Mehr Temperament verbreiteten die Tänzerinnen der Gruppe „Alegrias del Sur“ vom spanischen Elternverein.