Landesgruppen-Auswahl zum 90. Geburtstag Verein für Deutsche Schäferhunde kürt die tollsten und schlausten Tiere

Hier ist Unterordnung angesagt: Beim Landesgruppe-Ausscheidungswettkampf im Schäferhundeverein mussten die Vierbeiner zeigen, wie gehorsam sie sind. Foto: m

Obertshausen (m) – Sie heißen Hutch von Black Gray, Tyson von Burg Tiersperg, Kayano von der Zwitscherklause, Jari vom Rothaarpark, Baghira vom Wolfsstolz und Buck vom Hügelblick. Sie kommen aus Schaafheim, Dieburg, Bürstadt, Schöneck und Hirzenhain und sind die besten Schäferhunde südlich von Lahn und Vogelsberg. Dieses Ergebnis förderte die Landesgruppen-Auswahl zutage, die übers Wochenende anlässlich ihres 90. Geburtstags von der Ortsgruppe Hausen-Obertshausen im Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) ausgerichtet wurde.

Bei der Namensgebung können die Besitzer Fantasie walten lassen. Bei den Aufgaben der höchsten Internationalen Prüfungsordnung, IPO 3, ist der Spielraum sehr eng. Bis zu 100 Punkte konnten die 20 Teams aus Zwei- und Vierbeiner in jeder der drei Disziplinen erringen, und die Wertungsrichter verliehen die „100“ zweimal in der Fährtenarbeit.

Am frühen Morgen mussten die Kandidaten eine Spur aufnehmen, die eine Stunde zuvor mit 650 Schritten gelegt wurde. Beim Auftreten werden „schlagartig Fäulnisprozesse ausgelöst und Kleinstorganismen verändert“, lehrte Ausbildungswart Robert Back.

Die gute Nase der Hunde wittert diese Vorgänge und folgt ihnen. Es galt, drei Gegenstände aufzuspüren.

SV-Vorsitzender Ewald Renner dankte den Landwirten Rudolph und Winter, die ihre Felder zur Verfügung gestellt hatten. Für jeden Hund wurde etwa ein Hektar Fläche benötigt.

Während der extremen Hitzeperiode wäre diese, für die Tiere anstrengende, Aufgabe kaum zu erfüllen gewesen, freute sich Renner über die Normalisierung des Wetters. Auch die Anforderungen auf dem Platz verlangten von den Teams eine hohe Konzentration und Körperbeherrschung ab. Im Schutzdienst müssen die Vierbeiner Personen hinter schmalen Wänden aufspüren, verbellen, bei der Flucht am Arm greifen, der für die Übung in einer dicken Hülle steckt. Auf „Aus!“ muss der Hund sofort ablassen.

In der Unterordnung müssen die Rassetiere Befehle wie „Sitz!“ und „Platz!“ befolgen, auch wenn der Hundeführer weitergeht. Greifhölzer müssen auch über ein 1,80 Meter hohes Hindernis apportiert werden. Der Richter bewertet, wie exakt, aufmerksam, schnell und zielstrebig die Übungen ausgeführt wurden. Dazu gibt er Tipps, welche Details verbessert werden können. Die Tiere bewegt eine Mischung aus Jagd- und Spieltrieb – und die Erwartung einer Belohnung, die es im Wettbewerb erst gibt, wenn alle Aufgaben erledigt sind.

Dann tollen Hund und Herrchen vor Freude wie die Kinder übers Gras, denn die sechs besten Teilnehmer aus Hessen Süd haben sich für die Bundessiegerprüfung qualifiziert.

Mehrere hundert Zuschauer verfolgten an beiden Tagen das Turnier im Hochleistungssport auf vier Pfoten und zwei Füßen. Die Gastgeber hatten eine mobile Tribüne aufgestellt, der Parkplatz an der Sporthalle Badstraße war den Hundefreunden vorbehalten, von denen einige in Wohnmobilen übernachteten.

Unter die Zuschauer hatte sich auch der einstige Weltmeister im Hundesport, Fritz Biehler aus der Landesgruppe Hessen Nord, gemischt. Die Ortsgruppe bereitete mit Mitgliedern des Lämmerspieler Carneval-Vereins Grillgut und Salatteller zu. Bürgermeister Roger Winter hatte die Schirmherrschaft übernommen und ehrte am Sonntagnachmittag die Gewinner. So hörten die Ausrichter immer wieder viel Lob für die nahezu perfekte Organisation, die detaillierte Planung und ihre große Gastfreundschaft.