Traditionelles Sommerfest bei Künstler Jörg Engelhardt Vergänglichkeit kann sehr reizvoll sein

Künstler Jörg Engelhardt (links) hat am Wochenende in sein Atelier eingeladen. Foto: m

Obertshausen (m) – Zum traditionellen Sommerfest lud der Hausener Künstler Jörg Engelhardt am vergangenen Wochenende in sein „Atelier im Garten“.

Der Verfechter der analogen Schwarz-weiß-Fotografie zeigte eine Reihe neuer Aufnahmen zum Thema Vergänglichkeit, historische, zum Teil sehr kostbare Oldtimer die unter Laub verroten, aber mit einem Spiel aus Kontrasten, Licht und Schatten reizvolle Motive darstellen.

Unter diesen Aspekten nimmt Engelhardt auch Abbruchhäuser und leerstehende Firmenhallen wie den ehemaligen Möbel-Erbe in Steinheim ins Visier, verweist auf die Schnelllebigkeit und darauf, wie sich die Natur Areale zurückholt.

Auf großen Friedhöfen wie in Köln, Frankfurt, seiner Heimatstadt Wuppertag und auf dem größten Gräber-Park in Hamburg lichtete er steinerne Engelsfiguren ab.

Seine abstrakten Farbspiele auf den Staffeleien brachten zuletzt nur wenige neue Werke hervor, berichtet der Maler, zu sehr beschäftige ihn die politische Situation in Europa – und raube ihm zeitweise die Kreativität.

Dafür baute er in seinem Ausstellungsraum eine Installation auf, ein WC, aus dem die sozialen Netzwerke auf Klopapier geschrieben aus der Schüssel hängen. Darüber fordert er in großen Lettern „App aus – Hirn an“. Auch die Warnung George Orwells vor einer Überwachungsgesellschaft in seinem Roman „1984“ griff Engelhardt auf.

Während nur wenige Nachbarn und Anwohner seiner Einladung folgten, brachte ihm die Teilnahme an der Kunstmesse Aschaffenburg im Schloss Johannisburg viel Anerkennung und Erfolg.