Über 30 Helfer der Katholischen Jugend Hausen verwirklichen ihren Traum während der 72-Stunden-Aktion Mit viel Wille und Einsatz entsteht ein Stadtpark in Hausen

Hier richtet die Katholische Jugend Hausen während der 72-Stunden-Aktion den Stadtpark her. Foto: m

Obertshausen (m) – Schon lange klettern keine Kinder mehr auf Karussell und Rutsche zwischen Herder- und Schubertstraße. Der Spielplatz für Kleinkinder in Höhe des Rathauses ist schon lange geschlossen, das Gelände von dichtem Gestrüpp überwuchert. Den Nachbarn ist das städtische Grundstück ein Dorn im Auge, doch das soll sich ändern. In 72 Stunden. Jeder Fachbetrieb hätte lächelnd abgewunken, auch kommunale Projekt benötigen in der Regel etwas mehr Zeit als drei Tage. Nicht so die Katholische Jugend Hausen (KJH): Mehr als 30 junge Christen, ehemalige Gruppenleiter, Eltern und Freunde packten bei der bundesweiten 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) mit an, verwandelten die Brache im Herzen Hausens zwischen Donnerstag- und Sonntagnachmittag in einen Stadtpark. Klar, zwei Spielplätze in solche räumlicher Nähe wie beiderseits der Schubertstraße gibt der Stadtsäckel nicht her, da ist einer entbehrlich. Was aber tun mit der Fläche? Der Plan von einem Stadtgarten geisterte schon lange durchs Rathaus, aber die Mühlen der Verwaltung mahlen eben oft langsam. Also übernahm die KJH im Dietzenbacher Kreishaus den Umschlag mit dem Auftrag.

Die Hausener Jugendorganisationen zählt in der gesamten Diözese mit die meisten Mitglieder. Die jungen Leute spielten ihre weitreichenden Erfahrung in der Logistik aus und aktivierten ihre Kontakte in einem weitreichenden Netzwerk. Im Nu hatten die Experten mehr als 30 Sponsoren gewonnen, Fahrzeuge beschafft und Material aus ihrem Zeltlager-Fundus geholt. Auf der Wiese gegenüber der Baustelle entstand in Windeseile eine Schaltzentrale, Zelte für Material und Proviant.

Unternehmen und Privatleute stellten Geld und Geräte zur Verfügung, drei Gärtnerbetriebe stifteten Erde und Pflanzen, Steine und Kies, ein Malerbetrieb Pinsel und Farbe, eine Schreinerei die Hochbeete, und eine Ärztin finanzierte den Zaun. Ein Bauhof-Mitarbeiter karrte die Baustoffe bei. Noch am ersten Abend schnitten Trupps die Büsche kurz, um anschließend das Wurzelwerk auszuheben. Die Rückwand der Garagen mussten ausgebessert werden, dann erhielt sie einen frischen Anstrich – mit den Logos der Aktion und ihrer Macher.

Zuerst aber befreiten die jungen Christen das 420 Quadratmeter messende Areal von containerweise altem Gewächs. Teams bauten acht Hochbeete zusammen, füllten sie mit Mutterboden und setzten Pflanzen. Am Boden entwickeln sich jetzt Rosensträucher, Johannes-, Brom- und Erdbeeren, Apfel-, Kirsch- und Birnbäume wachsen. Dazu entstanden zwei Ruhezonen mit Bänken, zu denen sich ein Weg schlängelt. Metzgerei und Restaurant versorgten die Arbeitenden, immer wieder brachten Eltern Getränke und Kuchen vorbei, Anwohner stellten Wasser und Strom bereit, zählt Tom Peikert auf. Er führte mit Nicolai Böckl und Marco Roth die Mannschaft, darunter Abiturienten, die trotz bevorstehender Prüfungen halfen. Außer einer Wache übernachteten die Jugendlichen in der Sporthalle an der Badstraße.

Erster Stadtrat Michael Möser und viele Passanten kamen aus dem Staunen nicht heraus, es fehlten die Worte. Die Stadt möchte ihren Respekt mit einer Dankeschön-Party im KJH-Bistro ausdrücken, kündigte Möser an. Die Mädchen und Jungen in den grasgrünen T-Shirts wollen sich ihrerseits bei jedem einzelnen ihrer zahlreichen Unterstützer bedanken.