Ein etwas anderer Bericht im Vorfeld der Steinheimer CCSW-Theaterabende am 14. und 21. Mai / Von Rainer Herbert Alle für Alle - das Geheimnis erfolgreicher ehrenamtlicher CCSW-Theaterabende

Jede Menge Situationskomik und tolle Wortspielereien wird es wieder geben bei den Theaterabenden des CCSW Steinheim am 14. und 21. Mai in der Kulturhalle. Rainer Herbert schaute für die HeimatPost vorher schon mal hinter die Kulissen. Foto: Verein/p

Steinheim – Es ist Montagabend und Probezeit der CCSW-Theatergruppe. Noch vor fünf Jahren waren die zwei Proben pro Woche Standard in meinem Terminplan. Jetzt gibt es diesen Besuch aus Interesse, alter Verbundenheit und vor allem um Eindrücke zu erhalten, die sich für die Pressearbeit im Vorfeld verwenden lassen.

Also Tür auf und rein in die Kulturhalle.

Die präsentiert sich dunkel, komplett ohne Mobiliar, irgendwie kalt und seltsam leer. Nur vorne, direkt am Bühnenrand stehen ein paar Stühle, auf denen Jacken, Texthefte, ein paar Knabbersachen verteilt liegen. Die Bühne präsentiert sich ebenfalls leer, sieht man von Stühlen und Tischen ab oder der Klappleiter, alles „Markierungsobjekte“ für die spätere Bühnenausstattung. Und da sind natürlich die Darsteller der CCSW- Theatergruppe zugange. Charlotte, Luzie, Alex und Jonas Sticher, Conny Kram und Frank Diwisch erarbeiten sich gerade den zweiten Akt. Monika Diwisch, die Souffleuse, ist im Dauerstress, denn Jutta Neubauer, die eine der Hauptrollen besetzt, ist verhindert. Das bedeutet für Monika nicht nur aufmerksam zu sein, um bei etwaigen Texthängern die Stichworte zu liefern, nein, heute muss sie auch die Textpassagen von Jutta mit reinlesen- und das sind nicht wirklich wenige.

Und dann stehe ich da und denke – das „kommt Dir doch alles so bekannt vor!“.

Diese Probeatmosphäre in leerer Halle, immer und immer wieder die Texte und Schrittfolgen üben, das Miteinander agieren einstudieren. Und immer den unausgesprochenen Wunsch im Kopf - dass alles klappt und dass hoffentlich zahlreiches Theaterpublikum an den beiden Aufführungen begeistert sein wird.

Und dann schweifen die Gedanken ab, Erinnerungen an die erfolgreichen bisherigen Theaterabende drängen sich auf. Ja, es ist wirklich ein tolles Gefühl vor vollem Haus zu spielen. Und wenn die Besucher auf ihren Plätzen von Beginn an gefangen sind von der Handlung und dem Aktionismus der Akteure auf der Bühne, das tut gut. Schwer vorstellbar mit der komplett leeren Halle vor Augen.

Aber Gabi Beck, die Komitee-Chefin, hat die Einteilung schon verschickt und wird zusammen mit den Komiteetern dafür sorgen, dass die Halle bestuhlt und vor allem die Plätze und Reihen entsprechend nummeriert sein werden. Dafür hat sie schon im Vorfeld die gedruckten Karten erhalten und alle sortiert. Und der nicht unerheblichen Zahl der Ehrengäste bereits eine Einladung zukommen lassen, um die Verteilung der Ehrenkarten sicherzustellen. Die Herstellung von Karten und Plakaten, ebenfalls wichtige Bausteine, obliegt dem Vorstandsmitglied Christian Rehn, der schon ganz früh in die Vorbereitung eingebunden ist.

Aber auch Erwin Blümmel ist zu erwähnen, er übernimmt seit vielen Jahren das Schneiden der gedruckten Eintrittskarten-Bogen auf das Maß, das in Männerhemden ebenso wie in Frauenhandtaschen passt.

Nach Festlegung der Spieltermine sind neben der Theatergruppe nur die Vereinsvorsitzende Birgitta Degoutrie und der Kassierer Joachim Schmitt noch früher aktiv. Sie kümmern sich um Mietvertrag und Erwerb der Aufführungsrechte.

Aber auch um die Weiterleitung der Karten an die beiden Vorverkaufsstellen, Burgapotheke Hartl und Schreibwaren Henkel, die eine tolle, unterstützende und vor allem ganz wichtige Arbeit für uns Vereine leisten.

Auch der Bühnenbauer Bruno Braun ist von Anfang an dabei. Und zwar nicht nur bei jedem Stück, sondern bereits seit der Gründung der Theatergruppe im Jahre 1979. Zusammen mit den Crewmitgliedern, insbesondere mit Cornelia Kram, zeichnet er auch für die Ausgestaltung der Bühne mit vielen überraschenden Details verantwortlich.

Die komplette Versorgung, also Getränke-, Sekt- und Snackbar, neudeutsch auch Catering genannt, liegt in den bewährten Händen von Ludwig Pullmann und seinem Team von vielen Helferinnen und Helfern.

Und je näher die Aufführungen rücken, rückt auch sie immer mehr in den Vordergrund, obwohl sie selbst eher unsichtbar bleibt. Seit mehr als 20 Jahren ist Uschi Imgram nicht nur die gute Seele in der Garderobe, nein, sie zeichnet für das perfekte Outfit der Darsteller verantwortlich, insbesondere für den Bereich des Kopfes. Ohne sie und ihre hervorragenden Ideen zum Einsatz von Perücken und Haarteilen, wäre so manche Aufführung einfach „flacher“ gewesen.

Vor Beginn der Intensiv-Probenwoche ist es an Thomas Wurzel, die Bühnenteile aus dem Lager bei der Familie Staubach an der Ludwigstraße oder anderen diversen Aufbewahrungsorten zu holen und in die Kulturhalle zu transportieren.

Und während der Vorstellung haben die Akteure das Glück, einen Wolfgang „Zoppo“ Müller in unseren Reihen zu haben, der sich mit viel Fantasie um die Versorgung der Akteure vor, in den Pausen und nach den Aufführungen kümmert.

Und egal wie das Wetter sein wird, der Garderobendienst ist gesichert. Dafür garantiert Kerstin Gäde mit ihrem Team der Kinder und Jugendarbeit im CCSW.

Tja, und was wäre das texttreue Wort, auch wenn es genial formuliert und ausgesprochen wird, aber nicht verstanden wird? Hier ist Verlass auf die seit vielen Jahren geniale Zusammenarbeit und immer zuverlässige Beschallung durch das CCSW-Technik-Team um Andreas Berndt und Marco Simovsky.

Und mich überkommt trotz der umfangreichen Aufzählung aller Beteiligten das Gefühl, irgendwen und irgendwas Wichtiges vergessen zu haben. Ich bitte jetzt schon um Nachsicht.

Und bin dann wieder vom spannenden Probegeschehen gefangen. Und es fällt mir auf - alle Theaterbesucher, die schon immer mal eine Probe erleben wollten, sollten jetzt - sofern noch nicht geschehen - unbedingt Karten kaufen. Denn das vorhin bereits zitierte „immer und immer wieder üben“ ist charmanter Bestandteil des diesjährigen Stücks.

Was bleibt? Wie oft hört man vom ehrenamtlichen Engagement.

An diesem Beispiel zeigen mehr als 50 Freiwillige, dass es sich lohnt, zwei tolle Abende für ein zu begeisterndes Publikum auf die Bühne zu zaubern, obwohl auf der Bühne selbst nur sieben Akteure zu sehen sind.

Beim Heimweg habe ich mir gedacht „dieses Musketier-Prinzip“ sollte wirklich mal in einem Artikel wiedergegeben werden. Und ich freue mich sehr, dass dies jetzt geschehen ist. Mein großes Danke dafür gilt Bernhard Koch stellvertretend für die Redaktion der Heimat Post.

www.ccsw-steinheim.de