Petry-Stiftung verteilt Gutscheine im Wert von 25.050 Euro Armut findet oft im Verborgenen statt

„Auch heute sind Armut, Bedürftigkeit und Krankheit Realität.“ Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (im grünen Pullover) weiß, wie wichtig Hilfe ist. Foto: Stadt/p

Hanau/Großauheim (beko/red) – Meist werden sie schon sehnsüchtig erwartet - die Mitglieder der Edi-Petry-Stiftung und ihre Helfer, die in der Zeit um Weihnachten aus Stiftungsgeldern und Spenden die speziellen „Petry-Euros“ an bedürftige, behinderte und kranke Menschen in Großauheim verteilen. „Auch heute sind Armut, Bedürftigkeit und Krankheit Realität.“ Oberbürgermeister Claus Kaminsky weiß als Vorsitzender des Stiftungsbeirates, wie wichtig die Hilfe für die ausgewählten Empfänger der Unterstützung ist. 

Deshalb könne man Menschen und Organisationen, die wie die Edi-Petry-Stiftung diese Hilfe aus eigenem Antrieb leisten, gar nicht genug wertschätzen. „Ohne das Engagement der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer sowie die große Spendenfreudigkeit in der Hanauer Bevölkerung wäre es gar nicht möglich, jedes Jahr eine so große Summe auszuschütten,“ erinnert der OB daran, dass die Arbeit der Stiftung auf eine besondere Tradition des Helfens zurückgeht. Im vergangenen Jahr wurde wieder die 25.000-Euro-Marke übertroffen. „Eine stolze Summe, die für viele glückliche Momente gesorgt hat“, so der OB.

Der Namensgeber der Stiftung, Eduard Petry, der im Oktober 2011 gestorben ist, hatte seinerzeit diese Tradition begründet, die bis heute vielen Menschen vor und nach Weihnachten Freude beschert. Vor einem halben Jahrhundert rief er die Aktion Armen- und Krankenhilfe ins Leben, um Bedürftigen in Großauheim unbürokratisch helfen zu können. Als er aus gesundheitlichen Gründen Ende der 90er Jahre selbst nicht mehr in der Lage war, die Arbeit in der bisherigen Form fortzuführen, wurde zum 1. Januar 1998 die kommunale Edi-Petry-Stiftung Großauheim gegründet, die die Aufgaben übernommen hat. Die Hilfsbereitschaft der Menschen, so der OB, sei in dem größten Hanauer Stadtteil bis heute ungebrochen, wie die beachtliche Summe der Stiftungs- und Spendengelder auch in diesem Jahr wieder belege.

Gemeinsam mit Walter Loll, stellvertretendem Stiftungsvorsitzenden, überbrachte der OB die Gutscheine im Wohnheim des Behindertenwerks Main-Kinzig in der Spessartstraße und den Bewohnern des früheren Wohnheims in der Anton-Dunkel-Straße, die seit kurzem in der Nordstraße untergebracht sind. Der Besuch des Oberbürgermeisters liefert den willkommenen Anlass für eine gemeinsame Kaffeestunde. Die Frauen und Männer in den Einrichtungen freuen sich, ihm aus ihrem Alltag berichten zu können. Für Kaminsky ist das Überbringen der „Petry-Euros“ eine gute Gelegenheit, um die segensreiche Wirkung der Stiftung unmittelbar zu erleben.

Ihm ist es aber genauso wichtig, den Stiftungsmitgliedern und Förderern damit zu signalisieren, wie sehr ihm diese Arbeit am Herzen liegt.

„Not kennt viele Gesichter,“ weiß der OB. Strahlende Augen und glückliche Kommentare wie „jetzt habe ich genug Geld zusammen, um mir meinen Wunsch zu erfüllen“ sind oft die Reaktion, wenn er die Gutscheine persönlich übergibt.

„Armut findet oft im Verborgenen statt“, so der Vorsitzende des Stiftungsbeirats. Deshalb sei er immer wieder dankbar, dass es Menschen gebe, die genau hinhören und hinschauen, um die Not zu entdecken und aktiv dazu beitragen, diese ein wenig zu lindern.

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