Petticoat, Jeans, Turnschuhe, Vespa, Milchbars und Italien- Sehnsucht: Nach den entbehrungsreichen Kriegsjahren ist der Freiheitsdrang groß. Man löst sich von Konventionen, will Neues erfahren und das Gesellschaftsleben erlebt eine Blütezeit für alle Altersklassen: Die Jungen imponieren mit ihrer knatternden Vespa den Mädchen in ihren bunten Röcken, die beim Tanzen so herrlich mitschwingen. Ältere Semester geben Hauspartys mit Käsewürfeln, Mett-Igel, Toast Hawaii und der unumgänglichen Bowle. Reisen, ob innerhalb Deutschlands oder zum Traumziel Italien, sind möglich geworden – so mancher erinnert sich an vollgepackte VW-Käfer, zwei Kinder auf der Rückbank, Zelt und Schlauchboot auf dem Dach festgezurrt, und ab geht’s an den Gardasee. Dort übrigens lernen viele ein Gericht kennen, das schnell seinen Einzug in Deutschland nimmt: Pizza!
Erste Gastarbeiter aus Italien werden begrüßt und deren Heimweh nach den Freundinnen besungen: „Zwei kleine Italiener, die träumen von Napoli, von Tina und Marina, die warten schon lang auf sie…“ Neben Ohrwürmern mit mehr oder minder schnulzenhaften Inhalten oder Beschreibungen fremder Länder erfreut sich die Tanzmusik mit oft lateinamerikanischen Rhythmen großer Beliebtheit: Man kann ungehindert ausgehen und ausgelassen feiern – oder man trifft sich im Kino, das eine Blütezeit erlebt und Filme anbietet, die bis heute gerne aus den Archiven der Fernsehanstalten geholt werden: „12 Uhr mittags“, „Ben Hur“, „Giganten“ und zahlreiche Liebesfilme bringen eine Vielzahl an Berühmtheiten hervor, James Dean, Audrey Hepburn, Marylin Monroe sind nur ein winziger Bruchteil der damaligen Stars. Musikalisch schlängeln sich die Melodien von Caterina Valente, Peter Kraus, Bill Ramsey oder dem Hazy-Osterwald-Sextett in die neugierigen Ohren. Die „Drei von der Klangstelle“ haben wieder einmal mit ihrem Pianisten Joachim Schäfer ein witziges und abwechslungsreiches Programm ausgeklügelt, das mit Sicherheit alle Zuschauer aufs Beste unterhalten wird.
Schwelgen in Evergreens und Erinnerungen wird bei Musik, die in die Beine und Ohren geht, auf jeden Fall garantiert, sicherlich wird auch der eine oder andere Hit zum Mitsingen anregen. Und da nicht nur das Tanzen hungrig macht, werden Gerold Imgram und sein Team die „Küchen-Hits“ der Fünfzigerjahre anbieten. Und da gibt es neben „Toast Hawaii“ und „Kaltem Hund“ noch einiges mehr.
Karten zum Preis von acht Euro, ermäßigt sechs Euro, gibt es im Büro des Steinheimer Familien- und Generationenzentrums, Ludwigstraße 27-31, Steinheim, zu den Öffnungszeiten, können dort aber auch vorbestellt werden unter Telefon 06181 61610 oder per Mail: info[at]evang-steinheim[dot]de.