Gemeinsam kämpfen für ein Wunder / An Leukämie erkrankter Kamerad Tobias Peter (22) Feuerwehr startet am 2. April Typisierungsaktion

Hofft auf einen genetischen Zwilling: Tobias Peter. Foto: p

Steinheim (red) – Der erst 22-jährige Tobias Peter aus Hanau hat Blutkrebs. Eine Stammzellspende ist seine einzige Überlebenschance. Um keine Zeit zu verlieren, planen seine Familie und Freunde von der Freiwilligen Feuerwehr Steinheim deshalb eine große Typisierungsaktion. Sie wird am Sonntag, 2. April, von 11 bis 16 Uhr in der Hanauer Hauptfeuerwache, August-Sunkel-Straße 3, stattfinden.

Alles schien zunächst harmlos. Ende Januar fühlte sich Tobias unwohl - Husten, Fieber, Gliederschmerzen. Typische Grippesymptome, mit denen er tags drauf den Arzt aufsuchen wollte. Doch dazu kam es nicht. Abends wurde ihm plötzlich schwarz vor Augen, er wurde ohnmächtig und verlor kurzzeitig das Bewusstsein. Seine Eltern brachten ihn sofort ins Klinikum Hanau. Es dauerte nicht lange, bis die unerwartete Diagnose feststand: Leukämie.

Ein Schock für Tobias und seine Familie. „Unser Leben hat sich von einer Sekunde auf die andere vollkommen geändert. Jetzt bestimmen Angst, Hoffnung und Chemotherapien unser Leben“, erklärt Tobias’ Mutter.

Der technikbegeisterte Tobias, der seine Ausbildung bei der Deutschen Bahn absolviert hat, war gerade dabei, seinen Lokführerschein zu machen, als die Diagnose jede weitere Planung unmöglich machte. Privat ist Tobias seit vielen Jahren bei der Feuerwehr engagiert. Mit Leib und Seele ist er Tag und Nacht bei den Einsätzen dabei. Jetzt ist er plötzlich selbst auf Hilfe angewiesen und ist überwältigt von all der Unterstützung, die ihm zuteil wird.

Den ganzen Wirbel um seine Person kann er nur vom Krankenbett aus beobachten. Seine Mutter weicht nicht von seiner Seite. „Tobias hat einen großen Traum: Er möchte einmal in seinem Leben die Arbeit einer großen amerikanischen Feuerwehrwache kennenlernen“, verrät sie. „Und ich wünsche mir von Herzen, dass Tobias gesund wird und dieser Wunsch für ihn in Erfüllung geht.“

Aber Tobias kann nur überleben, wenn es - irgendwo auf der Welt - einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen gibt, der zur Stammzellspende bereit ist. „Deshalb ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen als potenzielle Stammzellspender registrieren lassen. Denn nur wer registriert ist, kann als Lebensretter gefunden werden“, erklären die Initiatoren der Aktion, die in Kooperation mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) stattfindet.

Die Registrierung geht einfach und schnell: Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut abgenommen, damit dessen Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. Spender, die sich bereits in der Vergangenheit bei einer Aktion registrieren ließen, müssen nicht erneut mitmachen. Einmal aufgenommene Daten stehen weltweit für Patienten zur Verfügung.

Für Tobias wurde ein eigenes Spendenkonto eingerichtet. Da die DKMS als gemeinnützige Gesellschaft im Kampf gegen Blutkrebs allein auf Spendengelder angewiesen ist, wird dringend um finanzielle Unterstützung gebeten. Jeder Euro zählt! Bei der Überweisung auf das DKMS-Spendenkonto sind anzugeben: IBAN: DE55 5019 0000 6201 7792 09, BIC: FFVBDEFFXXX, Stichwort: Tobias.

Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat. Sie wurde vor 25 Jahren in Deutschland von Dr. Peter Harf gegründet, dessen Ehefrau an den Folgen einer Leukämieerkrankung verstarb. Heute ist die DKMS-Familie außer in Deutschland auch in den USA, in Polen, Spanien und in Großbritannien aktiv. Gemeinsam haben sie mittlerweile mehr als sieben Millionen potenzielle Lebensspender registriert.