Im Archiv der HeimatPost ausfindig gemacht / Aus der Geschichte Von der Geldnot der Eppsteiner in Steinheim

Sonnenuntergang am Steinheimer Schloss: Kurfürst Konrad ließ einst von 1426 bis 1431 die, im romanischen Baustil errichtete, Steinheimer Burg in ein prachtvolles Schloss umbauen. Foto: zte

Steinheim (zja) - Nieder- beziehungsweise Klein-Steinheim war zu Beginn wohl ein kleines Fischerdorf. Groß-Steinheim, damals Obersteinheim bildete sich erst 1200 beim Bau der Steinheimer Burg. 

Die Herren von Eppstein waren die Burgherren der Burg und bauten diese zu einem regionalen Zentrum aus. Im Jahre 1320 bekam Steinheim die Stadtrechte verliehen. 1360 gerieten die Eppsteiner in Geldnot, so dass sie die Burg, je zur Hälfte, an die Herren von Hanau und den Grafen von Katzenelenbogen verpfändeten. Doch 1393 verkauften Eberhard von Eppstein und sein Bruder Gottfried von Eppstein Burg und Stadt Steinheim, samt den dazugehörigen Dörfern an Walter und Frank von Kronberg. Waren die Mainzölle 1393 noch vom Kauf ausgeschlossen gewesen, kaufte Frank von Kronberg sie den Eppsteinern im Jahr 1406 für 4000 Gulden ab. Jedoch kamen die Nachfahren der Kronberg-Geschwister ihren geldlichen Verpflichtungen nicht nach.

So kam es, dass die Eppsteiner wieder als Besitzer von Steinheim auftraten. Seit dem Jahr 1425 gehörte Steinheim endgültig nicht mehr den Eppsteinern. In Mainz besiegelten Gottfried von Eppstein und der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Konrad von Daun die Verkaufsurkunde, die besagte, dass die Burg Steinheim samt aller umliegenden Dörfer in den Besitz des Kurfürsten überginge. Gottfried erteilte seinen Untertanen den Auftrag, dass sie sich dem Kurfürsten, seinen Nachfolgern und dem Stift gegenüber gehorsam verhalten sollten. Zudem verkaufte er alle Briefe, Mahnbücher, Zinsbücher, Register und die Briefe über den Zoll an den Mainzer Erzbischof. Durch diese Übergabe standen Amt und Stadt Steinheim nun unter der Herrschaft des Kurfürsten.

Der neue Herrscher Konrad maß der Stadt Steinheim viel Bedeutung bei. So ließ er von 1426 bis 1431 die, im romanischen Baustil errichtete, Steinheimer Burg in ein prachtvolles Schloss umbauen. Im Zuge dieses Umbaus erweiterte man das Gebäude und setzte einen neuen Gebäudestock auf die bereits bestehenden. Zudem erhöhte man den Bergfried und krönte ihn durch einen größeren Mittelturm und weitere Türme. Allerdings nutzen die Mainzer Weihbischöfe das Schloss weniger als Residenz, mehr für die Durchreise zu ihren Besitzungen im Maingebiet. Die Erzbischöfe trafen die Entscheidungen zum Wohle der Stadt. So schafften sie die Leibeigenschaft und Fronabgaben ab.

Sie belebten den Handel in Steinheim und viele Handwerker verdienten das, was sie zum Leben benötigten dort. Im Gegenzug zu diesen Privilegien mussten die Bürger der Stadt die Dächer der Wehrgänge in Schuss halten und die Bürgerwehr musste die Angriffe auf die Stadt abwehren. Trotz der vielen erfreulichen Dinge, bekamen die Bürger die Rivalitäten der Kurfürsten zu spüren. So wurde Steinheim nicht selten von feindlichen Heeren überfallen. Auf Grund dieser Unruhen verlegte man die Pfarrgemeinde Steinheims 1449 vom Dorf Nieder-Steinheim in die geschützte Stadt Ober-Steinheim.