Glücksbringer, Kappenbrüder, und der Pfarrer als „Friedensstifter“ / 6 x 11 Jahre schwarz-weiße Fastnacht in Steinheim beim CCSW „Gott hat die Welt nur einmal geküsst und das dort, wo Steinheim ist“

Als 24 goldige Glücksbringer erscheinen die Piccolinos (Leitung: Janine Delarue und Josephine LoCocco) auf der Bühne

Staanem (beko) - Handyton, „Siri“ ist zu hören, die Technik meldet sich in der Steinheimer Kulturhalle zu Wort - modern, in Kürze, pointiert, digital. Im Zeitraffer zeigt das Technikteam - diese Saison Jahreskappenträger - die vergangenen Tage vor dem Start der großen Jubiläums-Sitzung der schwarz-weißen Fastnacht beim Carneval Club Schwarz Weiß (CCSW) in Staanem zum sechs mal elfjährigen Bestehen.

Die Narren im Saal sind bereit, die PinguKapelle im Foyer schon zu hören, die Sitzung kann starten. Fahnenparade, Staanemer Hymne, der Elferrat hält Einzug, Sitzungspräsident Andi Sticher begrüßt (auch das Hanauer Prinzenpaar) und die ersten Ahs und Ohs sind lautstark zu vernehmen beim Betrachten des Bühnenbildes, mit dem Gernot Pförtner und Heinz Kreis die vergangenen 66 Jahre schwarz-weiße Fastnacht vom „Jupp“ bis zur Kulturhalle wieder professionell dokumentiert haben. Und das weiß ein Jeder, sie haben damit wieder voll ins Schwarze getroffen.

Als 24 goldige Glücksbringer erscheinen die Piccolinos (Leitung: Janine Delarue und Josephine LoCocco) auf der Bühne, die dann schon Ort ist für ein Debüt. Katharina Oster, Chiara Andes, Pia Kanthak, Saskia Scheuermann, Sarah Körner und Lisa Preißler als „Guutsjer“ stellen sich als „Jubiläumsdamen“ vor und halten Rückschau auf die Zeit seit 1952 im Elf-Jahres-Rhythmus. Gleich ne Überraschung: Andi Sticher zückt ein Applausometer und die Gäste dürfen mit Beifall entscheiden, welchen Auftritt „Die Blauen“ im zweiten Teil realisieren sollen: Mongolen, Feuer oder Jacob Sisters. Ganz knapp entscheiden sich die Narren in der ersten Sitzung für die Jacob Sisters, die auch später bei ihrem Auftritt wie schon 2003 so richtig gefeiert wurden.

Zeit fürs Protokoll und das ist seit Jahren Aufgabe von Thomas Franz, der wieder gekonnt die Welt- und Deutschland-Politik, die WM-Quali, das Thema „Feinstaub“ oder die „Ehe für alle“ ebenso glossierte wie das, was in Staanem so geschah. Ob Parkplatzsuche am Rondo oder das verfrühte Aus des Johannesfeuers, so einiges zog er durch den Kakao, freilich, wie kann’s anders sein, auch die Lieblings-Klein-Auheimer.

Zu verschiedenen Musiktiteln formten dann die „Kappenbrüder“ Tobias Peter, Daniel und Florian Horch ihre Kappen, Felix Rinke wurde als „Oscar 2.0“ aus Hollywood von den „Beischlaafern“ auf die Bühne getragen und überreichte sich der CCSW-Fastnacht, um dann noch den „Lollipops“ (Leitung Sabih Ott und Denise Thom) mit ihrer Fitmachermusik Beifall zu zollen.

Jung, spritzig, lebendig ging’s zu, Neues wechselte mit Altbewährtem sowie den Animositäten zwischen Steinheim und Klein-Auheim, aber auch Steinheim intern, und da war es nicht verwunderlich, wenn sich an der aufgebauten Station „Hauptbahnhof Steinheim-Nord“ die Hannelore (Sticher) aus Klein- und die Christa (Grünbecken) aus Groß-Steinheim trafen, den Fahrplan begutachteten, auf den nächsten Zug warteten und schnell Gesellschaft bekamen vom Bahnhofsvorsteher in Uniform. Lukasz, der Lokomotivführer, zuständig für das Gesamtpaket am Bahnhof, kam als „Friedensstifter“, damit die „Fahrt ins Glück“ gelingen möge. Schon bald war auch den Nicht-Insidern klar, dass sich nicht nur die Klein- und Großsteinheimer vertragen müssen, sondern ab September für den Lokomotivführer ein neues „Abteil“ dazu käme, wenn in Klein-Auheim der Pfarrer, das „tapfere Schneiderlein“, geht. Einsteigen! Türen schließen! Der Zug nimmt Fahrt auf. Standing Ovations der Narren im Saal.

Mit der Urhymne, gesungen von Marco Simowski und Andi Sticher, gemeinsam mit allen Narren, leitete der CCSW um zum Reload von „Bauer sucht Frau“ und wer kann das besser in Szene setzen als die Flying Potatoes.

Pause. Musikalisch-tänzerischer Einstieg in die zweite Hälfte mit Geschenken von den „Las Estrellas“, bevor die Aufsteigerin der vergangenen Saison, Emelie Horch, einen Vortrag von CCSW-Urgestein Elsie Bosche aus dem Jahr 1985 („Dehaam iss dehaam“) zum Besten gab. Mit Liedern, die man immer gerne hört, brachte die Gruppe „Yellow Snow“ mit Michael Friese, Stefan Schwickert, Alex und Andi Sticher, den Saal zum Toben.

„Gott hat die Welt nur einmal geküsst und das dort, wo Steinheim ist.“ - „Hurra, die echte Staanemer sind da“ mit der schönsten Altstadt der Welt, die nicht gern hinunterfahrn ins Knerrntal, denn „was kann’s Schöneres geben, als net von dort zu soi!“ Zusammengefasst: „All das mag ich, Klanaamer nicht!“

Mit fünf verschiedenen Musicals begeisterten anschließend die „Spotlights“ unter der Leitung von Janine Delarue, gerade noch rechtzeitig vor einem „Banküberfall uff die Spasskass“. Rainer Herbert, CCSW-Schaffer im Hintergrund und mit Marianne Lemmer stetiger eifriger Presseinformant, schuf die Idee für den ungewöhnlichen Banküberfall zusammen mit Frank Diwisch, Wolfgang „Zoppo“ Müller und Andreas Schleiff, und der Narren-Applaus gab ihnen Recht. Star-Wars durfte auch in diesem Jahr nicht fehlen, die Gruppe „Flasche leer“ hat sich wieder mal selbst trainiert und so tanzten die „Pinguin-Beischlaafer“ als Stormtrooper.

Jetzt konnte programmtechnisch nichts mehr schief laufen, Zufriedenheit bei den Verantwortlichen des Programmausschusses mit Jutta Neubauer, Jutta Schnadt, Dagmar Horch, Andi Sticher unter der Leitung von Rainer Herbert.

Zum Schluss der schwarz-weißen Sitzung - natürlich vor der schwarzen Natascha und Ole Fiesta - noch die wichtige musikalische Fastnachtsfrage: „Wo war ich in der Nacht - von Freitag auf Montag?“, vorzüglich tänzerisch umgesetzt beim Dance-Projekt 2018 der Gruppe „Scrabble“.

Fotos aus der CCSW-Sitzung in unserer Bildergalerie.

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Kommentare

ccsw die blauen

die gäste der jubiläumssitzung des ccsw entschieden sich durch den applausometer nicht für die jacobsisters, auch nicht für die mongolen, sondern für das feuer das die blauen im zweiten teil toll tanzten.
da wurde etwas verwechselt.
ein gast des abends

Rolf, an der Jubi-Sitzung, da

Rolf, an der Jubi-Sitzung, da tanzten sie doch die Mongolen, das wurde auch nicht abgestimmt, an der 2. und 3. Sitzung das Feuer, aber im Artikel hier steht ja "an der 1. Sitzung" - und da waren es die Jakobsisters. Dank der tollen Promotion von Christian, dem Werbefachmann :-))) Aber egal, es war ja alles toll.