„Manchmal sind es die hässlichsten Hühner, die die besten Ausstellungserfolge zur Welt bringen“ Günther Grimme zeigt das „beste Tier der Schau“

Schüchtern, aber mit neugierigem Blick betrachteten die kleinsten Besucher die Ausstellungstiere der Lokalschau des Klein-Auheimer Geflügelzuchtvereins. Streicheleinheiten waren von beiden Seiten erwünscht.  Foto: kama

Klein-Auheim (kama) – „Wenn die Küken immer klein bleiben würden, hätten wir Millionen von Züchtern. Da die Tiere aber größer werden, nehmen die Zuchtaufgaben und vor allem auch die zu investierende Zeit für den Züchter deutlich zu. Viele wollen und können diesen Aufwand nicht mehr leisten“, sagte der Zweite Vorsitzende des Klein-Auheimer Geflügelzuchtvereins, John Rösel.

Nichtsdestotrotz schafft es der Verein jedes Jahr aufs Neue, eine imposante Lokalschau auf die Beine zu stellen und gleichzeitig solide Jugendarbeit zu betreiben. So präsentierte man im herbstlich geschmückten Festsaal der TSV-Halle die Zuchterfolge des vergangenen Jahres: 173 Tiere wurden von neun Züchtern, darunter 35 Tiere von zwei Jugendlichen, vorgestellt. Am Samstagabend lockte der vielversprechende Duft der angebotenen Grillhaxen zahlreiche Besucher der Ausstellung sowie Freunde und Familien der Züchter in die Kellerbar der TSV-Halle, wo man die erfolgreiche Lokalschau feierte.

Am Sonntagnachmittag wurden zu kurzweiligen, informativen Führungen durch die Käfigreihen den Besuchern Kaffee und Kuchen angeboten.

So erfuhr man, dass das Westfälische Totlegerhuhn eine sehr widerstandsfähige Hühnerrasse mit einer extrem hohen Legeleistung von 180 bis 220 Eiern pro Jahr ist.

„Die Legeleistung ist so hoch, dass man als Züchter stets befürchten muss, das Huhn legt sich irgendwann tot. Das sind richtige Arbeitstiere“, erklärte Rösel. Ebenso erfuhr man, dass nicht jedes Ausstellungstier gleichzeitig ein gutes Zuchttier ist: „Die Kreuzung eines vorzüglichen Tieres mit einem anderen vorzüglichen Tier führt nicht unbedingt zum Zuchterfolg. So einfach funktioniert Genetik leider nicht. Manchmal sind es die hässlichsten Hühner, die die besten Ausstellungserfolge zur Welt bringen“, so Rösel.

Den Dr. Emil-Horn-Gedächtnispreis für das „Beste Tier der Schau“ erhielt Günther Grimme für ein weißes Chabohuhn. Den Pokal der Stadt Hanau erhielt Reinhold Knauer für die italienischen Mövchen sowie für die federfüßigen, zitro-porzellanfarbigen Zwerghühner. Die Höchstnote „Vorzüglich“ wurde insgesamt vier Mal vergeben; die zweithöchste Note „Hervorragend“ kam vierzehn Mal hervor. Lokalmeister in der Kategorie „Hühner, Groß- und Wassergeflügel“ wurde Thomas Knies mit seinen Cröllwitzer Puten und insgesamt 476 Punkten. In der Kategorie „Zwerghühner“ konnte sich John Rösel mit seinen schwarzen, federfüßigen Zwerghühnern und 479 Punkten durchsetzen und die Lokalmeisterschaft gewinnen. Christian Willemsen wurde mit weißen Kölner Tümmlern und insgesamt 476 Punkten Lokalmeister in der Kategorie „Tauben“.

„Es war ein gutes Zuchtjahr, was die ausgestellten Tiere und die erzielten Erfolge bei der Schau beweisen. Jeder Züchter kann stolz auf sich sein“, erklärte John Rösel zusammenfassend.

Weitere Artikelbilder