Bei der Vernissage der 45. Jahresausstellung der Gemeinschaft Steinheimer Kunstschaffender (GSK) begrüßte der Zweite Vorsitzende Paul Eppert die Besucher mit einem Zitat von Wilhelm Busch: „Oft trifft man den, der Bilder malt, viel seltener als den, der sie bezahlt!“ Und so begaben sich vergangenes Wochenende 35 Künstler und zahlreiche Besucher der Ausstellungseröffnung in der Steinheimer Kulturhalle auf die Jagd nach dem Roten Punkt.
Aquarelle, Ölgemälde, Zeichnungen, Gouachen und Pastelle sowie Skulpturen - insgesamt 135 Kunstobjekte - wurden mit aufmerksamen Blicken und viel Interpretationsfreude betrachtet und begutachtet.
Die Diversität der Arbeiten, aber auch der Mitglieder des Vereines, könnte nicht größer und bunter sein. So unterschiedlich die ausgestellten Kunstwerke sind, so unterschiedlich sind auch ihre Erschaffer. Beim entspannten Schlendern zwischen den Ausstellungswänden kommt man mit kreativen Arbeiten in Berührungen von Querulanten, Idealisten und genialen Handwerkern, beleidigten Künstlerseelen, Traditionsbewussten, Faulenzern und Revoluzzern, alten und jungen Kreativen. „Doch jeder für sich ist eine Bereicherung der Kunstszene“, so Paul Eppert weiterhin. Neben den zahlreichen Werken beeindruckte auch das jährliche Kooperationsprojekt mit der Steinheimer Eppsteinschule zum Thema „Selbstporträt“. In einem Zeitalter, in dem nur noch Selfies gemacht werden, kamen erstaunliche Arbeiten zustande, die viele Besucher der Ausstellung überzeugten.
„Sieht man die Nachwuchstalente, so muss man sich um die Zukunft der GSK keine Sorgen machen“, sagte Stadträtin Beate Funk. Kultur sei ein Motor der Gesellschaft und so wäre es von größter Wichtigkeit diesen zu warten und am Laufen zu halten. „Hier leistet die GSK hervorragende Arbeit und ist eine Bereicherung der Stadtgesellschaft“, so Funk weiterhin.
Interessierte Besucher können sich bis Sonntag, 27. November in der Steinheimer Kulturhalle von der Diversität und Qualität dieser regionalen Kunst überzeugen. Vielleicht wird ein Werk überzeugend genug sein und der eine oder andere Besucher erlebt den Gefühlsrausch des Roten Punktes. Doch mag man der humoristischen Rede von Paul Eppert Glauben schenken, ist das seltene Aufkommen der Roten Punkte gar nicht so dramatisch: „Auch wenn der Rote Punkt meistens Mangelware ist, haben wir immer noch den Rotwein - einen unabdingbaren Bestandteil eines erfüllten Künstlerlebens.“